Ein bewegender Roman

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Die 32 – jährige Henrietta hat einen neuen Job im Café der Rosendale-Krebsambulanz, in dem sie sich mit den schwerkranken Menschen trifft, um deren Lebensgeschichte als Buch zu verfassen. „Denn jeder Mensch hat eine Geschichte – und diese Lebensgeschichte sollte erzählt werden.“ (Seite 14)
Aufgrund Henriettas kühler Art und fehlender Sentimentalität glaubt sie, dass dies der perfekte Job für sie ist. Die 66 – jährige schwerkranke Annie kommt zu Henrietta, um ihre Geschichte zu erzählen, denn sie möchte mit ihrer Vergangenheit abschließen. Dabei bemerkt Henrietta, dass etwas an Annies Erzählung nicht stimmt. Deshalb erzählt auch Henrietta aus ihrem eigenen Leben, was ihr sehr schwer fällt, um mehr Vertrauen zwischen ihr und Annie aufzubauen. Es entwickelt sich eine Freundschaft zweier einsamer Menschen, die in den letzten Stunden füreinander da sind. Beide haben eine dramatische Vergangenheit. Henrietta versucht durch Nachforschungen mehr zum Tod von Annies Schwester Kathleen herauszufinden.
„Café Leben“ ist ein bewegender Roman hinter denen sich unerwartete Lebensgeschichten verbergen. Der Schreibstil ist gut zu lesen, erzählt wird hauptsächlich aus der Sicht von Henrietta und Annie. Besonders Annies Lebensgeschichte ist unerwartet bedrückend und nicht vorhersehbar. Aufgrund der Arbeit im Café Leben und den traurigen Schicksalen hatte ich im Vorfeld aber eine stärkere emotionale Schreibweise erwartet. Trotzdem hat mich der Roman gefesselt und überrascht. Mit der Zeit konnte ich auch immer mehr eine Verbindung zu den anfangs noch unnahbaren Protagonisten aufbauen. Nicht nur die dramatische Vergangenheit von Annie auch die sich entwickelnde Freundschaft zwischen den beiden Frauen, machen den Roman zu einer abwechslungsreichen und besonderen Geschichte.
Ein bewegender Roman mit besonderen Charakteren, den ich gerne weiter empfehle.