Eine andere Erwartung

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lieschenliest Avatar

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Die Leseprobe hat mich sehr beeindruckt, aber als ich das Buch dann las, war ich durchaus irritiert. Ich hatte einen anderen Verlauf der Geschichte erwartet. Es wurde eher eine Krimi daraus mit zum Teil vorhersehbarem Ablauf.
Henrietta, die Hauptprotagonistin, bekommt einen neuen Job und darf im Café Leben die Lebensgeschichten schwer kranker Menschen aufschreiben. Schon bald eckt Henrietta mit ihrer peniblen und unsentimentalen Art an und wird zudem mit ihrer eigenen Vergangenheit konfrontiert, die sie bisher gut verschlossen weit weg gepackt hatte. Als sie Annie kennenlernt, fällt es ihr schwer, ihre Geschichte so aufzuschreiben, da es für Hen zu viele Ungereimtheiten gibt. Ohne Annies Zustimmung beginnt sie, Nachforschungen anzustellen und macht sich damit nicht nur Freunde. Henrietta muss dabei auch viele eigene Hürden überwinden und der innere Kampf mit ihren eigenen Dämonen wird von der Autorin gut beschrieben und man ahnt, dass Henrietta selbst auch ein gut behütetes Geheimnis in sich trägt.
Der Roman setzt sich mit dem Leben und dem Sterben auseinander und wird dabei nie sentimental. Die Spannung wird gut gehalten und der Schreibstil ist flüssig und gut zu lesen. Die Handlungen der Protagonisten sind nachvollziehbar und sie entwickeln sich stetig weiter. Auch wenn ich etwas anderes erwartet habe, habe ich das Buch dennoch gerne gelesen und empfehle es weiter!