Eine sehr ergreifende Geschichte, die etwas zu nüchtern erzählt wurde

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arbnora.ra Avatar

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Die 32-jährige Henrietta nimmt einen neuen Job an, bei dem sie die Lebensgeschichte todkranker Menschen in Bücher verfassen soll. Eine ihrer Klienten ist die 66-jährige Annie. Henrietta erfährt nach und nach durch Annie aber auch eigenen Nachforschungen, was Annies Leben geprägt hat. Im Fokus steht vor allem das mysteriöse Verschwinden ihrer 11 Monate jüngeren Schwester Kath im Jahr 1974.
Die Thematik des Romans hat mir sehr gut gefallen und die Umsetzung ist Jo Leevers meiner Meinung nach auch gut gelungen.
In den sehr überschaubaren Kapitel begleiten wir die beiden Protagonistinnen abwechselnd, wodurch die Spannung gut erhalten bleibt.
Die Charaktere sind gut ausgearbeitet, wobei ich mit Henrietta leider nicht sympathisieren konnte. Die Gespräche mit ihr hätten etwas mehr Tiefe vertragen können und ihre Persönlichkeit war mir allgemein zu distanziert für diesen Job. Jedoch hat man nach und nach verstehen können, wie sie zu diesem Menschen geworden ist. Mich konnte sie leider nicht überzeugen.
Ich empfand den Schreibstil als angenehm und flüssig, aber auch als etwas zu nüchtern für die doch sehr sentimentale Thematik, die sich mit dem Leben und Sterben von Menschen befasst.
Alles in Allem ein guter Roman mit einer tollen Message und einem sehr schönen Cover.