Eine spannende, rührende und geheimnisvolle Geschichte

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schnegge1998 Avatar

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Sehr emotional über Leben, Familie, Freundschaft und Schicksalsschläge

Henrietta lebt mit ihrem Hund Dave bisher zurückgezogen in einer Wohnung in London. Soziale Kontakte sind eher nicht ihr Ding und Freunde hat sie auch keine. Auch bei der Jobauswahl scheint es so, als würde alles nicht so wirklich zu ihr passen. Sie stößt auf das Jobangebot von der Rosendale-Krebsambulanz und landet somit im Café Leben. Dort ist sie in ihrem neuen Job für das Projekt Lebensbuch zuständig. Ihre Aufgabe ist es bei diesem Projekt, mit todkranken Patienten innerhalb von 7 Sitzungen die Lebensgeschichte der Patienten zu erfassen und dieses in ein Lebensbuch zu verwandeln. Henrietta bekommt für die Datenerfassung bestimmte Formulare von ihrer Chefin Audrey ausgehändigt und versucht sich daran entlang zuhangeln. Jedoch fällt bereits bei der ersten Patientin auf, dass das keine gute Idee ist. Es handelt sich bei ihrer ersten Patientin um Annie, 66 Jahre und verwitwet. Sie hat eine ganz eigene Art und Weise ihre Geschichte zu erzählen und von diesen Formularen hält sie gar nichts. Für das Leben gibt es schließlich auch kein konkretes Schema. Zwischen Annie und Henrietta entsteht bei ihren Terminen etwas ganz Besonderes. Nicht nur Annie öffnet sich und möchte schlimme Dinge aus ihrem Leben loswerden, um sich gedanklich endlich davon losreißen zu können. Auch Henrietta trägt ein dunkles Geheimnis mit sich, womit auch sie seit Kindheitstagen zu kämpfen hat.

Das Buchcover gefällt mir sehr gut. Ich mag es mir sehr gerne immer wieder ansehen. Die Geschichte hat mich von Anfang an sehr fasziniert. Der Schreibstil gefällt mir gut und ich konnte gut durch die Seiten fliegen. Die beiden Hauptcharaktere sind zwei Frauen, die in ihrem Leben schon einiges durchstehen musste. Sie sind unheimlich stark. Auf den ersten Blick mögen sie für den ein oder anderen sehr komisch wirken, passen aber wunderbar zusammen. Beide könnten von der Art nicht unterschiedlicher sein. Bei Annie bewundere ich besonders, dass sie all das Leid so lange ausgehalten hat. Es hätte alles so leicht sein können, wäre da nur eine bestimmte Person nicht in das Leben der Doyles getreten. Alles was man in diesem Buch auf den hinteren Seiten herausfindet, erschreckt einen zutiefst. Zwischenzeitlich war es spannend wie ein Krimi, aber dennoch sehr emotional geschrieben. Die beiden Frauen öffnen sich und können sich von der Vergangenheit befreien. Sie werden zu guten Freundinnen. Als klar wird, dass Annie es nicht länger schaffen wird, gibt es trotz des schweren Abschiedes durch Henrietta ein versöhnliches Ende.