Fast genau das drinnen, was das Cover verspricht

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amirasbibliothek Avatar

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Gleich vorab: Ich habe immer sehr gerne zu dem Buch gegriffen, aber irgendwie habe ich ein bisschen mehr erwartet. Ich habe gedacht, dass das Buch auf seine Art eine magische Erkenntnis für mich bereithalten kann. Aber die Message, die tatsächlich vorhanden ist, wird alles in Allem ziemlich seicht vermittelt. Es erfüllt einfach viele Klischees, und diesem Fall paradoxerweise gerade dadurch, dass die Protagonistin nicht 0815, sondern etwas verschroben ist.
Ich finde es aber wiederum sehr schön, wie vielseitig die Geschichte aufgespannt wurde: Auf der einen Seite ein Roman, der sich mit den wirklich wichtigen Fragen des Lebens auseinandersetzt, auf der anderen Seite eine unterhaltende Detektivgeschichte. Ich würde es wirklich gern als Film sehen. Die Entwicklung der Figuren ist allerdings nicht so einfach auszumachen. Objektiv könnte man sagen, ist diese vorhanden. Aber das täuscht, weil wir sehr viele Rückblicke erleben und eher erfahren, wie die Figuren sich bis zur Gegenwart entwickelt haben. Und trotzdem kann man sagen, dass sich vor allem Henrietta auch in der Gegenwart stark weiterentwickelt, wobei genau das von Anfang an klar war. Hier hat die Autorin eventuell einen ungeschickten Schachzug gewählt und mit den Augen schon vorab Andeutungen gemacht, welche Figur sie im nächsten Zug bewegen will.

Die Art der Erzählung, Perspektive und Sprache, haben mir wirklich sehr gut gefallen, sie vermitteln einen Eindruck von Welt, als wäre dies wirklich eine sehr bedeutende Geschichte, die es Wert wäre, verfilmt zu werden. Aus diesem Grund kann ich über die kleineren Kritikpunkte hinwegsehen und über eine mögliche Fortsetzung spekulieren?