Projekt Lebensbuch

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maddy9999 Avatar

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Der Debütroman von der Autorin Jo Leevers hat mich absolut gefesselt. Die zwei Protagonistinnen sind so sympathisch und mitreisend. Leevers schafft es die LeserInnen durch einen sehr angenehmen Schreibstil in die Geschichte einsteigen zu lassen und auch durch Spannung dabei zubehalten.

Die Protagonisstinnen begegnen sich in dem "Café Leben". Annie ist eine ältere Dame, welche schwer Erkrankt ist und nun ihre Lebensgeschichte erzählen möchte, um diese zu verarbeiten und zu vergessen. Sie hat lange geschwiegen über das, was ihr Wiederfahren ist und nun möchte sie damit abschließen. Henrietta arbeitet genau für diese Organisation im Café Leben und führt die Interviews mit den Betroffenen. Die Begegnung mit der älteren Dame soll jedoch ihr Leben verändern. Sie begiebt sich auf die intensive Suche nach den Details von Annis Leben und verliert hierbei die professionelle Nähe und Distanz. Sie wächst über ihre eigenen Unsicherheiten und Ängste hinaus und deckt eine unfassbare transgenerationale Lebensgeschichte auf.

Ich bin nur so über die Seiten geflogen. Die Story hat mich echt zum Nachdenken angeregt. Ich fand es sehr beeindruckend wie Leevers durch die Darstellung der kritischen Lebensereignisse und deren Folgen mein Mitgefühl und auch meine Selbstrefelektion geweckt hat. Wie wichtig es ist, über seine Emotionen und Gefühle zu sprechen. Sehr schön fand ich, die Rahmung des Niederschreibens der eigenen Geschichte, es anmutet dem therapeutischen Schreiben sehr an.
Beeindruckend fand ich auch den Übergang von individuellen Erlebnissen hin zu transgenerationale Konflikten/ Traumata. Ich fand die Geschichte einfach umwerfend und sehr gut gelungen. Das Cover hat mich auch total angesprochen. Es spiegelt den Inhalt des Buches so gut wieder. Eine absolute Leseempfehlung.