Trotz trauriger Grundmelodie eine schöne Geschichte voller Hoffnung

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Henrietta Lockwood ist wahrscheinlich die Idealbesetzung für den Job, den sie gerade neu angetreten hat. Im Café Leben, das Teil einer Krebsambulanz ist, soll sie sich mit schwerkranken Menschen unterhalten. Aus dem Erzählten soll Henrietta am Ende ein Lebensbuch gestalten, das später den Angehörigen und Freunden der Verstorbenen als Erinnerungsbuch dienen soll. Keine Aufgabe für Zartbesaitete, aber Henrietta scheint jegliche Emotion tief in sich begraben zu haben und wie für den Job geschaffen zu sein.
Erst als sie der neuen Klientin Annie begegnet, ändert sich etwas. Annie will ihre Geschichte nämlich erzählen, um zu vergessen und die Vergangenheit hinter sich zu lassen. Die traumatischen Erlebnisse der beiden Frauen ähneln sich.
Schon bald merkt Henrietta aber, dass etwas an Annies Erzählungen nicht stimmen kann und beginnt auf eigene Faust zu recherchieren. Und um Annies Leben besser zu verstehen, muss Henrietta auch über ihre eigene Vergangenheit sprechen. Doch so lange Verdrängtes zu erzählen fällt schwer.

Dieser Geschichte gelingt es, ein sehr trauriges Thema mit einer hoffnungsvollen Note zu versehen. Wie tröstlich es sein kann, seinen Frieden mit der Vergangenheit zu schließen, bevor das eigene Leben zu Ende geht. Und wie unverhoffte Begegnungen manchmal dem Leben eine ganz andere Richtung geben und etwas auslösen können, was zuvor undenkbar war. Die etwas schrullige Protagonistin Henrietta wächst einem schon nach kurzer Zeit ans Herz und man möchte gerne wissen, woran sie so sehr zu knabbern hat.

Fazit: trotz der traurigen Grundmelodie, die immer mitschwingt, eine schön erzählte Geschichte voller Hoffung