Wie aus Henrietta Etti wurde

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Henrietta Lockwood lebt in London mit ihrem Hund Dave, der Radfahrer, Fußgänger, Kinderwagen, Skateboards, Katzen und nahezu alle anderen Hunde verabscheut. Sie braucht dringend einen neuen Job, denn ihr letztes Arbeitsverhältnis hat ein sehr abruptes Ende gefunden. Obwohl Empathie nicht gerade zu ihren Stärken gehört, bewirbt sie sich als Mitarbeiterin für das Projekt „Lebensbuch“, in dem todkranke Menschen ihre Geschichte für die Nachwelt erzählen. Ihre erste Klientin ist Annie Doyle, eine 66-jähige Krebspatientin, deren Schwester vor Jahrzehnten spurlos verschwand und wahrscheinlich ertrunken ist. Doch wie viele erzählt Annie eine geschönte Version ihres Lebens. Und das kann Henrietta nicht akzeptieren, denn Genauigkeit gehört definitiv zu ihren Stärken. Und sie beginnt, auf eigene Faust nachzuforschen.
Abwechselnd aus der Perspektive von Annie und Henrietta erzählt, behandelt der Romann Themen wie Tod und Sterben, Vertrauen in andere oder Ehrlichkeit sich selbst gegenüber. Daneben gibt es ein kriminalistisches Element, nämlich die Frage, was eigentlich genau mit Annies Schwester Kathleen passiert ist.
Dabei bleibt der Roman hinter den Möglichkeiten dieses interessanten Plots zurück, wobei man das einem Erstling durchaus verzeihen kann. Und man darf gespannt sein, was dieser Autorin als Nächstes einfällt und ob es ihr gelingt, die durchaus vorhandenen guten Ansätze dann besser zu nutzen.