Viel Fantasie und wenig Wirklichkeit

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sillesoeren Avatar

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Der Prolog hat mich voll in seinen Bann gezogen. Ich habe keine Ahnung, was den beiden jungen Frauen widerfahren ist, weiß nichts vom Schauplatz, vom Jahr oder sonst etwas. Dennoch will ich wissen, wie es zu der Flucht und Verfolgungsjagd kam und wie es mit Zaynah weiter geht. Irgendwie stelle ich sie mir afrikanisch vor, vielleicht liegt es am Namen, vielleicht an dem heißen Felsen und den Dornen, die sie retten.

Molekulare Oszillation liest sich auch spannend und geheimnisvoll, besonders in Kombination mit einem Orden. Mir gefällt gut, dass ich als Leser nicht einfach mit der Unsichtbarkeit konfontiert werde, wie in typischen Science Fictions, sondern mir ausführlich die Entwicklungsschritte, das anfängliche Scheitern und die schon oszillierend zur Welt kommenden homo invisibilis, die sich mit den Grauen der ersten Generation zum ordo invisibilium zusammenschlossen. Das liest sich alles sehr schlüssig, was ich sogar bei phantastischer Literatur sehr schätze.

Ich kann dennoch nicht volle Punktzahl geben, weil mir dann doch zu viel Fantasie mit zu wenig Wirklichkeit gepaart wird. Muss es denn unbedingt zu der Unsichtbarkeit auch noch eine Zeitmaschine geben? Ist es nötig, auch noch ein Kind einzubauen, das Wahrnehmungen aus dem Infrarotspektrum hat? Dass ich die Zusammenhänge der einzelnen Handlungsabschnitte in der Leseprobe (noch?) nicht erkenne, ist o.k. für mich, das geht mir bei manch einem Buch so. Ich muss nur leider feststellen, dass ich die erste Hälfte der Leseprobe mit echter Freude gelesen habe und mein Interesse dann schon im Dschungel etwas erlahmte, obwohl es ja sehr aktionsgeladen war. Wird es nach Ende der Leseprobe wieder spannender? Oder noch ermüdender? Wir werden es sehen.