Wilde Mischung

Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern Leerer Stern Leerer Stern
xirxe Avatar

Von

Die ersten vier Seiten Prolog beginnen eindrucksvoll: Zwei fast nackte Frauen fliehen mit letzten Kräften vor Entsetzlichem, ohne dass dies Grauen jedoch näher beschrieben wird. Zaynah gelingt die Flucht, ihre Begleiterin stirbt.

Szenenwechsel: Auf den nächsten Seiten wird man über die Existenz und das Entstehen der Unsichtbaren und des 'Ordo invisibilium' aufgeklärt. Danach ein Schwenk in den Amazonasdschungel: Durch Alexandra, Protagonisin dieses Thrillers, erhält man die noch nötigen Grundkenntnisse, um den Kampf der Guten gegen das Böse richtig nachvollziehen zu können. Und es geht gleich zur Sache.

Alexandra ist im Dschungel auf ihren Vater getroffen, der ihre Mutter und sie ohne eine Erklärung vor Jahren verließ. Nun erfährt sie zu ihrer Überraschung, dass sie beide auf der gleichen Seite kämpfen. Und nicht nur das: Er ist das Oberhaupt des Widerstandes gegen den Orden der Unsichtbaren. Sein Ziel, dem er alles unterordnet, ist es, der Welt zu zeigen, dass der 'Ordo invisibilium' existiert und welche Verbrechen er begangen hat. Er wähnt sich bereits kurz vor dem Ziel, als er seiner Tochter im Amazonasdschungel seine Entdeckung der Zeitmaschine präsentiert, die der Ursprung für das Entstehen der Unsichtbaren ist. Doch der mörderische Orden mit seinen sichtbaren, aber nicht weniger erbarmungslosen Vasallen greift bereits an...

Was sich zu Beginn durchaus als nachdenkenswertes Gedankenspiel anlässt (wir glauben nur das was wir sehen; handeln zu können ohne Konsequenzen befürchten zu müssen, lässt das Schlimmste im Menschen hervorkommen) mutiert in kürzester Zeit zu einer kruden Mischung aus Fantasy, Science-Fiction, Thriller und (vermutlich) Horror. Dazwischen noch ein bisschen was für's Gefühl (Alexandra ist schwanger und es gibt noch ein autistisches Kind, das aber die Unsichtbaren sehen kann und deshalb entführt wird) - und fertig ist ein Mix, der möglichst viele zufrieden stellt.

Mit ist das für einen Thriller alles etwas zuviel an Zufällen, an Übertriebenem, an merkwürdigen Personen. Oder aber zuwenig an Verrücktem oder Chaotischem, um als wirklich abgehobener Science-Fiction- oder Fantasy-Roman durchzugehen. Ich hatte das Gefühl, der Autor konnte sich nicht so richtig entscheiden, was er nun schreiben wollte. Und so wurde es von allem ein bisschen.