Ordo Invisiblium
Der Orden der Unsichtbaren.
Aus Experimenten entstanden, körperlich und psychisch versehrt, doch längst sind es spätere Generationen von Unsichtbaren, die unter uns wandeln.
Was machsts Du gegen den Gegner, den Du nicht sehen kannst? Was bleibt Regierungen übrig, außer Abkommen zu schließen?
Wer nicht gesehen wird, ist dieser aufzuhalten?
All dies sind Fragen, die einem beim Lesen kommen, auf die es nicht immer Antworten gibt.
Der Orden strebt nach der Weltherrschaft und kann nur von einigen Abtrünnigen der Unsichtbaren und Sichtbaren, die um diese wissen, aufgehalten werden.
Marc van Allen erschafft hier nicht einen Unsichtbaren, sondern gleich eine ganze Organisation. Der Orden strebt nach Weltherrschaft und kann nur von einigen Abtrünnigen aus seinen Reihen und Sichtbaren aufgehalten werden. Die Verwicklungen des Ordens reichen in alle Zweige der Welt, doch sein Terror bleibt nicht unsichtbar.
Der Leser wird hier mit einer Mischung aus Thriller und Science Fiction konfrontiert.
Futuristisch ja, jenseits unserer Vorstellungskraft, nein. Marc van Allen ist nicht der erste, der dieses Thema aufgreift, aber er erschafft daraus seine eigene Verschwörungstheorie. Weit genug gespannt und tief genug ausgearbeitet überzeugen zu können.
Mit Caligo liegt der Dritte Band vor, dem ohne Vorkenntnis der anderen beiden Bücher nicht immer zu folgen ist. Die Charaktere haben teils ihr Leben bereits in den vorhergehenden Bänden eingehaucht bekommen, erreichen so in Teil 3 nicht immer genügend Tiefe. Wer gerne mit jenen Fragen spielt, die eine unsichtbare Gemeinschaft, eine unsichtbare Armee aufwerfen kann, möge sich alle drei Teile gönnen.
Marc van Allen hätte aus der Thematik jedoch noch mehr machen können. Ich hätte mir eine tiefere Ausarbeitung Richtung Thriller gewünscht, ein größeres Spiel mit Ängsten. Eben jenes Gefühl, wenn wir uns umsehen und vermuten, dort könnte etwas sein, was wir nicht sehen können. Unsichtbar in den Schatten lauernd. Deshalb 'nur' 3 Sterne.