Ein wichtiges Thema und viel Spannung

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Von

Inhalt:Oscar soll die ganze Ferien über mit seinen Eltern auf der Calypso übers Meer segeln, obwohl er eigentlich viel lieber mit seinem besten Freund ins Fußballcamp gefahren wäre. Aber jetzt durfte er sich den ganzen Sommer über langweilen....wenigstens hat er seine Hündin mit an Board nehmen dürfen.
Doch schon kurz nach Antritt ihrer Reise entdecken die 3 von weitem etwas im Meer schwimmen. Als sie näher kommen sehen sie 2 erschöpfte Kinder in einem Rettungsring und helfen ihnen an Board.
Moh und Nala, wie die beiden Kinder heißen, sind Flüchtlingskinder und von einem der viele Flüchtlingsboote gefallen.
Die Eltern möchten die Kinder gerne in gute Hände geben und beim nächsten Landgang an die Behörden übergeben, aber das ist gar nicht so einfach, denn nirgendwo dürfen die Kinder an Land gehen, kein Land will weitere Flüchtlinge aufnehmen.
So kommt es dass sie viel Zeit gemeinsam auf der Calypso verbringen und Oskar eigentlich gar nicht mehr möchte, dass die beiden weg gehen, viel lieber möchte er sie bei sich haben, für immer!
Das sehen seine Eltern aber nicht so und versuchen auch weiter eine Möglichkeit zu finden die beiden unter zu bekommen. Bis Nala und Moh in einem unbeobachteten Augenblick verschwinden.
Nun beginnt die Suche nach den beiden, denn ganz ohne zu wissen was aus Nala und Moh wird wollen auch die Eltern nicht weiter reisen...


Meinung
Mit der Rettung der beiden Kinder ändert sich für die Familie aus Deutschland erstmal alles. Der geplante, wohlverdiente Urlaub wird zu einer Nervenaufreibenden Suche nach einer Unterkunft für 2 Flüchtlingskinder.
Als Leser kann man sich ganz genau in die Gefühlswelt aller Beteiligten hinein versetzen. Die Eltern, für die es natürlich alles andere als klar ist plötzlich 2 fremde Kinder in die Familie zu lassen, Oscar dem die beiden Kinder so sehr ans Herz gewachsen sind und dann die Kinder selber die sich nichts mehr wünschen als ein Zuhause mit einer Mama und einem Papa, nachdem sie wissen, dass ihre Eltern ums Leben gekommen sind.
Das Buch nimmt einen mit in eine Gefühlsachterbahn mit vielen spannenden Stellen, in denen man immer wieder erkennt, wie die Gefühlswelt von Kindern ist und welche "dummen" Entscheidungen sie in ihrer Angst treffen. Auch die Eltern wollen doch für alle nur das Beste, Sehen die Dinge allerdings realistischer.
Mit vielen nervenaufreiben Stellen, die aber nie so weit gehen, dass sich jüngere Leser unwohl fühlen würden, schafft Cornelia Franz eine immer wiederkehrende Spannung, so dass man das Buch einfach nicht mehr aus den Händen geben will, was der Grund war, dass ich es in einem Rutsch durchgelesen hatte.
Ich denke das Buch ist auf jeden Fall für Kinder ab 10 Jahren geeignet, aber vielleicht sollte man das Flüchtlingsthema noch mit ihnen besprechen, sollte das bisher kein Thema gewesen sein.
Und selbst für Erwachsene finde ich dieses Buch sehr ansprechend und kann verstehen, weshalb es den Hamburger Literaturpreis bekommen hat.
Mich persönlich hat es jedenfalls sehr gefesselt und war bis zum Ende hin sehr gespannt, wie die ganze Sache ausgehen wird.