Eine beeindruckende Flüchtlingsgeschichte

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frimada Avatar

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Mir ist dieses Buch zuerst durch sein wunderschönes Cover aufgefallen. Farblich wirklich wunderschön und dabei bezaubernd schlicht. Auch den Klappentext fanden meine Tochter und ich sehr ansprechend.

Die beiden Eindrücke haben nicht getäuscht, dieses Kinderbuch ist wirklich großartig!
Oscar verbringt die langweiligsten Sommerferien seines Lebens mit Mama und Papa und Hund Lucy auf dem Segelboot Calypso. Sie kreuzen im Mittelmeer. Eines Tages entdecken sie einen Rettungsring im Wasser, daran 2 völlig erschöpfte Kinder: Das Mädchen Nala und ihr kleiner Bruder Moh. Schnell wird klar, dass sie von einem Flüchtlingsboot gefallen sein müssen.

Oscars Eltern geben ihnen warme Kleidung und Essen, lassen sie schlafen und versuchen dann, am Festland auf Kreta Hilfe für die Kinder zu bekommen. Aber sie werden abgewiesen, die Kinder dürfen nicht an Land gehen. Und so ergeht es ihnen überall, wo sie anlegen. Und während die Eltern verzweifelt und fassungslos nach einer Lösung suchen, wird die Bindung zwischen ihnen, den Kindern und Oscar immer stärker....

Ich finde es toll, wie die Autorin diese Geschichte erzählt. Wir erfahren als Leser im Laufe der Zeit, was vorher mit Nala und Moh geschehen ist, was sie in diese Situation gebracht hat. Und wir erleben die Unmenschlichkeit der Flüchtlingspolitik, die Tatsache, dass Oscars Eltern zwar zwei Kindern das Leben gerettet haben, sich aber nun niemand für die beiden zuständig fühlt. So wie es erzählt ist, können junge Leser diese Geschichte wirklich gut nachvollziehen.

Es gibt in diesem Buch keine großartigen Erklärungen, keinen moralischen Zeigefinger. Man liest die Geschichte mit Kinderaugen, mit kindlicher Naivität. Das macht die Geschichte so besonders. Ich bin total begeistert und werde das Buch definitiv für unsere Schulbücherei anschaffen!