Verdiente Auszeichnung für "Calypsos Irrfahrt"!

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Das von Cornelia Franz für junge Leser und Leserinnen ab einem Alter von 10 Jahren verfasste Buch "Calypsos Irrfahrt" wurde meiner Auffassung nach völlig zu Recht mit dem Hamburger Literaturpreis in der Kategorie Kinder- und Jugendbuch ausgezeichnet!
Der Roman greift altersgerecht erzählend mit der Flüchtlingsproblematik ein bedauerlicherweise schon seit einigen Jahren existentes Thema auf.
Die aus Deutschland stammende Familie - Vater Christian, Mutter Wiebke, ferner der die Grundschule besuchende Sohn Oscar nebst einer ehrwürdigen Hundedame namens "Lucy" - befindet sich auf einem gemieteten Segelschiff mit dem Namen "Calypso" auf einer Kreuzfahrt durch das Mittelmeer.
Oscar ist ein wenig unzufrieden, denn er fühlt sich an Bord doch ziemlich schnell gelangweilt, kann keine rechte Vorfreude für angekündigte Besuche von Museen, Kirchen und antiker Stätten aufbringen und hätte die Ferien ohnehin wesentlich lieber mit seinem Schulkameraden Yannick verbracht.
Bald muss er erkennen, dass es Kinder mit ganz anderen, nämlich wirklich schwerwiegenden Problemen gibt.
Mitten im Meer stoßen sie auf zwei Kinder, die etwa gleichaltrige Nala und ihren kleinen Bruder Moh, die schon längere Zeit mutterlos sind und auf der Flucht von Afrika nach Europa kürzlich auch noch ihren Vater verloren.
Es beginnt die im Titel erwähnte Irrfahrt, denn in allen angesteuerten europäischen Mittelmeerhäfen will sich niemand für die Aufnahme der Kinder verantwortlich fühlen, was Wiebke und Christian auch nicht unbedingt immer gerade in freundlichem Ton klar gemacht wird.
Vorurteile, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit werden auf diese Weise altersgerecht verdeutlicht.
Abgesehen davon, dass ich gern eine Landkarte mit der Reiseroute vorgefunden hätte, finde ich diesen Jugendroman gut und wichtig.