Kein zweiter Poirot

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annibunny Avatar

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Mit Campion - Tödliches Erbe - erhalten wir scheinbar eine Neuauflage des dritten Teiles der Reihe um Albert Campion der bereits 1966 verstorbenen Margery Allingham. Die Autorin wird auf dem Umschlag als eine der "Queens of Crime" genannt, wobei sie mir bisher allerdings völlig unbekannt geblieben ist.

Ebendieser Umschlag wartet mit einem Cover auf, das Cosy Crime vermuten lässt und im Buchladen durch die Farbgebung sicher hervorsticht.

Leider habe ich beim Lesen durch den Vergleich der Autorin mit Agatha Christie auch gleich immer den Vergleich mit dem unbeschreiblichen Hercule Poirot gezogen, der zu einem meiner Lieblingsermittler gehört. Zugegeben, Campion scheint durchaus auch verschroben zu sein, aber das ständige Herumreiten auf seinem ach so naiven Gesichtsausdruck hat mich irgendwann schon genervt. Ansonsten hatte ich das Gefühl, dass noch nicht allzu viel von ihm preisgegeben wurde.

Der leicht mysteriöse Anfang der Geschichte hat mir gut gefallen und auch einige der Nebencharaktere waren mir sehr sympathisch. Insgesamt fehlten mir da aber einfach Hintergrund und Ausarbeitung. Die frauenverachtenden Äußerungen (insbesondere auch durch Campion selbst) möchte ich nicht unerwähnt lassen, auch wenn sie hoffentlich nur dem Zeitgeist geschuldet sind.

Insgesamt ist Campion kein Ermittler, mit dem ich weitere Fälle erkunden möchte.