Anders als erwartet...

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INHALT

Nachdem Eliza jahrelang auf die Rolle der Chefin in der Schulredaktion hingearbeitet hat, hat diese Rolle nicht nur Len bekommen, sondern auch noch jemand den über ihn verfassten Text, den sie in Rage verfasst hat, veröffentlicht. Die Dinge nahmen also ihren Lauf und schon bald ist sie ein Feministin und bewegt an ihrer Schule so einiges...

CHARAKTERE

Eliza ist definitiv eine Protagonistin, die eben ihre Ecken und Kanten hat und das verändert sich auch im Laufe der Geschichte nicht. Sie hat ihre Eigenarten und manchmal kann sie durch ihren starken Ehrgeiz auch schnell als harsch rüberkommen.
Genauso ist sie auch in der Rolle als Feministin. Irgendwie immer ein wenig unsicher und durch Zufall hereingerutscht und doch merkt man, dass sie sich so langsam wirklich in eine verwandelt. Diese Charakterentwicklung bei ihr finde ich sehr passend, da es sonst meistens nur die männlichen Protagonisten sind, die sich wirklich weiterentwickeln.
Len ist meiner Meinung nach ein wenig wie ein Nebencharakter herübergekommen, da der Fokus eben doch eher auf Feminismus und der Geschichte von Eliza lag, Was ich allerdings gut fand, denn ich war irgendwie auch nicht so ganz von Len überzeugt. Viele seiner Handlungen haben mir einfach nicht gefallen und auch sonst hat mir Etwas gefehlt, was ich mir von einem Protagonisten wünsche. Er ist meiner Meinung nach nicht wirklich herausgestochen und auch wenn es einige süße Momente gab, überwiegen doch eher die Situationen, in denen ich ihn nicht allzu toll fand.
Die Nebencharaktere und Freundinnen von Eliza hingegen haben mir super gefallen, sie haben mit ihr den Feminismus entdeckt und es war spannend zu sehen, wie verschieden sich dieses Thema auf Mädchen auswirkt und wie sie damit umgehen jetzt plötzlich Feministin genannt zu werden.

HANDLUNG

Die Handlung ist definitiv etwas anders, als man vielleicht vom Klappentext vermutet. Dieses Buch würde ich nämlich nicht wirklich als eine lockere RomCom mit einer starken feministischen Hauptfigur bezeichnen, sondern eher als ein Buch über Feminismus, welches ebenso eine kleine Liebesgeschichte beinhaltet, die allerdings aber eher nebensächlich ist.
Mir hat dennoch gut gefallen, wie mit dem Thema umgegangen wurde und wie dieser Lauf der Dinge in Bewegung gesetzt wurde. Denn das zeigt jüngeren Leser/Leserinnen auch, dass die kleinste Aktion zu viel Veränderung führen kann und das man eben als Einzelperson nicht schwach und machtlos ist. Dennoch wurde realitätsnah geblieben und immer wieder gezeigt, dass man die Welt eben nicht so einfach und vor allem nicht an einem Tag aus ihren patriarchalen Strukturen reißen kann.
Die Liebesgeschichte war ebenfalls recht süß, konnte mich jedoch nicht so richtig überzeugen, da sie mir am Schluss auch etwas zu überstürzt war und ich mir einfach eine ein wenig bessere funkensprühende Rivalität gewünscht hätte. Dennoch finde ich es schön, dass hier das Sunshine/Grumpy Trope einmal herumgedreht wurde und in einer ausführlicheren Version, hätte mir das sicherlich richtig gut gefallen.

SCHREIBSTIL

Der Schreibstil war recht simpel und locker, allerdings wurde mein Lesefluss immer wieder von den vietnamesischen Ausdrücken unterbrochen, die dann leider nicht einmal näher beschrieben wurde, was ich sehr schade fand.

Fazit: Eine süße Geschichte über den Feminismus und die Liebe und wie diese Sachen sehr wohl zusammenpassen.