Feminismus, Gleichberechtigung, Liebe

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nancy0705 Avatar

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Eliza hat die besten Voraussetzungen um Chefredakteurin der Schülerzeitung zu werden, der Sieg ist ihr auf jeden Fall sicher!
Als sich dann jedoch spontan Len, der neu im Team ist, zur Wahl stellt und auch noch gewinnt, kann Eliza es kaum fassen!
Er, der bei weitem nicht so qualifiziert ist, soll den Job machen?
Für Eliza ist der Fall klar: Len ist gutaussehend – und vor allem – männlich!
Das Patriachart lebt!
Wütend schreibt sie einen Artikel, indem sie ihren ganzen Frust Luft macht, der jedoch nie veröffentlich werden soll.
Doch als genau dieser am nächsten Tag ungewollt die Titelseite der Zeitung ziert, steht Eliza plötzlich hart in der Kritik und regt eine hitzige Diskussion um Feminismus und einen Kampf um die Gleichberechtigung an.
Für Eliza ist es schwer mit einem Mal der Mittelpunkt und die führende Kraft einer feministischen Bewegung zu sein. Was ist das Richtige in einen solchen Kampf, wie damit umgehen?
Umso schwieriger, wenn man plötzlich Gefühle für das „Patriachart“ entwickelt…

Michelle Quachs Roman „Falling in love was not the plan“ hat mich echt positiv überrascht!
Ich habe mit einem typischen Teenie-Roman gerechnet, mit der typischen Liebesgeschichte und mit dem typischen Drama. Aber dieser Roman bietet so viel mehr!
Klar gibt es auch hier Liebe und Drama, aber auch extrem tiefgründige Themen, Ansätze und Gedanken, die echt zum Nachdenken anregen.

Eliza hat es mir anfangs etwas schwer gemacht sie zu mögen, da ich sie etwas zu selbst überzeugt fand. Aber ist das wirklich etwas Negatives?
Ich mag es, wie sie für sich und ihre Meinung einsteht.
Sie zeigt sich unverblümt und ehrlich ohne sich für irgendwen zu verstellen. Sie lässt sich nicht von irgendwelchen Attacken kleinkriegen, gibt nicht auf, sondern vertritt resolut ihren Standpunkt und kämpft für das, woran sie glaubt!
Und dafür braucht sie keinen Jungen und keinen „Retter“, wie es oft in New Adult Romanen der Fall ist.

Und doch schafft es Len in Eliza Gefühle zu wecken. Jedoch eben nicht so, dass Eliza sich Hals über Kopf ihm hingibt und alles vergisst wofür sie kämpft!
Len ist ein sanfter Charakter und genau das prägt die Beziehung der beiden zueinander.
Die Liebesgeschichte ist einfach perfekt! Authentisch, ruhig und entspannt – ohne unnötiges Drama aufgrund irgendwelcher Missverständnisse oder Ähnliches.
Len ist Elizas Gegenpol. Man muss ihn einfach mögen!

Der Schreibstil der Autorin ist extrem mitreißend. Sie schafft es brisante Themen und Standpunkte von allen Seiten mit den positiven als auch negativen Aspekten zu beleuchten, nahbar zu machen und damit auch zum Nachdenken anzuregen. Ihre Art zu Schreiben ist enthusiastisch und voller Emotionen.

An der ein oder anderen Stelle – vor allem in Hinsicht auf die Nebenhandlung und die Nebencharaktere – hätte ich mir allerdings noch mehr Ausführungen und Tiefgründigkeit gewünscht. Zum Beispiel zu Lens oder Elizas scheinbar schwierigen, problembehafteten Familien(-hintergründen).

FAZIT

Alles in Allem konnte mich dieses Buch jedoch absolut begeistern.
Ich habe mit Kitsch gerechnet und stattdessen eine tiefgründige Storyline mit einem gut aufbereiteten, super aktuellen Thema - das definitiv noch viel Diskussionspotenzial hat - bekommen!
Einfach klasse.
Perfekt für alle, die nicht nach der typischen "Teenie-Schnulze" suchen.