Feministische Lovestory

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lady.liebesskeptisch Avatar

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Eliza würde gerne Chefredakteurin der Schülerzeitung werden, bei der Wahl kommt ihr allerdings Len in die Quere und gewinnt durch seinen Charme das Team für sich. Eliza ist sauer und behauptet, das Team hätte sexistisch gehandelt. Dieser Ausspruch wird in der Schülerschaft aufgenommen und gegen sexistisches Verhalten angekämpft - mit Eliza als unfreiwilliger Gallionsfigur.
Zunächst einmal finde ich es super, dass feministische Gedanken in Jugendbücher eingebaut werden. Davon brauchen wir unbedingt mehr! Dafür, dass die Figuren aber alle Highschool-Schüler sind, haben sie doch sehr durchdachte, tiefgreifende Gespräche über Feminismus geführt - teilweise mit Theorien und Konstrukten, die ich so eher an der Uni vermutet hätte. Ich frage mich da, ob die Autorin nicht doch etwas zu hoch gegriffen hat; mir kam es jedenfalls etwas unrealistisch vor.
Ein anderer Kritikpunkt beschäftigt sich mit der Identität von Eliza. Sie ist Asian-American, was auch häufig erwähnt wird. Auch ein sehr toller Ansatz, um die kulturelle Vielfalt darzustellen! Leider wurde dieser Fakt nur oft erwähnt, aber wirkliche Auswirklungen davon oder andere Lebensweisen etc. haben sich dadurch nicht gebildet. Wäre es nicht erwähnt worden, wäre Elizas kulturelle Identität fast austauschbar gewesen. Da hätte ich mir definitiv mehr Details gewünscht.
Alles in allem ist das Buch aber gut zu lesen und bringt einige interessante Gedanken ins Spiel. Als Einstieg in feministische Denkweisen ist es gut geeignet, zu viel sollte man allerdings auch nicht erwarten.