Gute Themenwahl

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katercarlo Avatar

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Die allermeisten Liebesromane suchen sich ein zusätzliches Thema, um sich von anderen Büchern des Genres abzugrenzen. In diesem Fall geht es um Feminismus. Eine gute Wahl: denn das Thema ist zeitgemäß, kontrovers und bietet Potenzial für Konflikte.
Und Konflikte gibt es in diesem Buch reichlich. Sowohl zwischen den beiden Protagonisten, als auch zwischen der Hauptfigur und der Gesellschaft, ebenso wie zwischen den widersprüchlichen Gefühlen und Wünschen der Protagonistin. Das macht das Buch spannend. Besonders die Überlegungen zu Feminismus sind interessant und gut integriert – auch, wenn sie manchmal etwas überhand nehmen. Manchmal ist das Thema fast schon zu präsent und wirkt zwangsweise eingebaut.
Das Thema ist auch schuld daran, dass es bei dieser Protagonistin schwerer fällt, als bei anderen, sie sofort ins Herz zu schließen. Sie ist nicht das typische nette, hübsche Mädchen, das üblicherweise in solchen Büchern zu finden ist. Stattdessen hat sie nichts dagegen anzuecken, ist selbstbewusst und schert sich wenig um ihr Aussehen. Auch das ist interessant, ist es doch mal etwas anderes. Und trotzdem baut das Buch zunehmend mehr Nähe auf. Am Ende schafft es ein klares, nahbares Bild der Protagonistin mit ihren Stärken, Schwächen, Überzeugungen und Einstellung zum Feminismus.
Das Buch hat also kleinere Schwächen, ist im Großen und Ganzem aber sehr gelungen und sollte von allen gelesen werden, die Liebesgeschichten genauso gerne mögen, wie starke Frauenbilder.