Faszinierende Protagonistin

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silke0301 Avatar

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Die Hauptperson in diesem Roman ist Lola Vasquez, eine junge Latina, die in einem Problemviertel in Los Angeles lebt - und ein Drogenimperium leitet. Letzteres macht sie zusammen mit ihrer Partnerin Andrea, einer korrupten Staatsanwältin. Lola hat eine Adoptivtochter, die in ihrer frühen Kindheit von ihrer drogenabhängigen Mutter misshandelt wurde, eine Ex-Junkie-Mutter und einen Bruder, den sie für einen Mord, den eigentlich sie begangen hat, ins Gefängnis gebracht hat. Ihr ist sehr daran gelegen, für die Menschen aus ihrem Viertel zu sorgen und ihnen bei etwaigen Problemen zu helfen. So gibt sie einen Mord in Auftrag in dem Glauben, so eine Schwangere vor ihrem prügelnden Ehemann zu retten, und findet sich plötzlich inmitten eines Drogenkrieges wieder.

Die Protagonistin ist eine faszinierende Persönlichkeit: auf der einen Seite liebevolle Mutter und sozial engagiert und auf der anderen Seite kaltblütige Mörderin, die vor nichts zurückschreckt. Allerdings ist es mir bis zum Schluss schwer gefallen mir ein dreidimensionales Bild von ihr zu machen. In meinen Augen gibt es zu viele Diskrepanzen in diesem Charakter. Ähnliches gilt für die Handlung: Während sie sich am Anfang sehr spannend anlässt, wirken die Kapitel zum Ende hin fast zusammenhanglos aneinandergereiht. Es werden einige Nebenschauplätze aufgemacht, die aber nicht konsequent bis zum Ende verfolgt werden. Das Finale kommt unvermittelt und wenig überzeugend.

Insgesamt habe ich mir von dem Roman mehr erwartet und war zum Ende hin enttäuscht.