Frauenthriller

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schneespur Avatar

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Lola ist eine starke Frau, eine Drogenbaronin und eine Mutter einer kleinen Tochter. Als Chefin kümmert sich Lola um alles selbst: die Organisation ihres Drogenkartells, das Lösen von Kartellrivalitäten und die Betreuung ihrer Tochter. Nebenher organisiert sie Feiern für ihre Kartellmitglieder und grübelt über Alltagsrassismus. Würde sie nicht mit Drogen sondern beispielsweise mit Büchern handeln, wäre sie eine moderne, durchsetzungsstarke Familien- und Businessmanagerin. Ein scheinbar „kleiner“ Gefallen zieht Lola jedoch unversehens in einen Drogenkrieg mit einer rivalisierenden Gang – doch wer steckt hinter der Sache, wer hat Lola in diesen Kampf gezogen?

Als Leser erfährt man viele verschiedene Facetten von Lola, was Lola mir sympathisch gemacht hat. Capitana ist kein Thriller, der vor Kampfsituationen strotzt oder in dem Kampfsituationen unendlich in die Länge gezogen werden, sondern diese werden durch (vor allem Lolas) rasches Eingreifen schnell gelöst. Auch wechseln sich „Businessthemen“ häufig mit familiären Themen, wie u.a. unerfreuliche Kinderfreundschaften ihrer Tochter, ab, was dem Thriller eine interessante Rundung verleiht. Generell schreitet die Handlung in Capitana erfreulich zügig voran und nimmt einige spannende Wendungen.

Amüsant fand ich an diesem Thriller, dass es fast schon eine Art Frauenroman ist: Männer spielen zwar zahlreiche Rollen von Kartellmitgliedern über Brüder und Väter bis hin zu Liebhabern, bleiben meistens jedoch eher blasse Nebencharaktere. In Capitana spielen ganz klar die Frauen die Hauptrolle, da sie es sind, die durch ihre Handlungen die Geschichte vorantreiben.
Ich habe den ersten Teil – Lola – nicht gelesen und habe ihn für das Verständnis von Capitana auch nicht benötigt. Für mich daher eine klare Empfehlung an Thrillerfans.