So muss es sein

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Zuerst war ich etwas skeptisch und befürchtete, einen Abklatsch von „Der Pate“ – nur mit weiblicher Hauptrolle – vor mir zu haben, aber ich wurde zum Glück eines Besseren belehrt.

Die Handlung begann recht unspektakulär und war mit einfachen Worten beschrieben. Zuerst wird ein „Geschäft“ aus der Sicht von halbwüchsigen „Kunden“ des Drogenkartells geschildert. In diesem ersten Kapitel tritt Boss Lola zunächst nur am Rande auf. Für den Außenstehenden keine besondere Person, und das ist genau der Eindruck, den die uneingeweihte Umgebung von ihr hat.

Wir lernen dann die Strukturen ihres „Geschäfts“ kennen, ganz nebenbei, ohne dass das lange erklärt werden muss. Der ganze Roman bleibt in einer sehr einfachen, anschaulichen und authentischen Sprache.

Es dreht sich fast alles um Lola. Es gibt wenig Sprünge in der Zeit und nur sehr sparsam eingesetzte Perspektivwechsel – niemals mehr als unbedingt nötig.

Obwohl von Anfang an klar ist, was Lolas Geschäft ist und dass es da ziemlich brutal zugeht, auch dass Lola selbst keine Skrupel hat, bekommt man beim Lesen von ihr den Eindruck, sie ist einfach eine alleinerziehende unf besorgte Mutter, die nebenbei noch ein paar andere „Dinge“ zu erledigen hat. Man kann sich sogar richtig in ihre Lage versetzen.

Der Roman lebt von der ambivalenten Persönlichkeit Lolas und natürlich auch den Personen um sie herum. Er ist spannend und es kommt dabei immer wieder zu unvorhersehbaren Wendungen. Auch das Ende hätte ich so nicht erwartet. Das ist genau das, was für mich ein gutes Buch ausmacht.