Die Antithese Draculas?

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mlvr99 Avatar

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Auch wenn Titel und Cover die Stimmung des Buches bereits vermuten lassen (Vampir= Düsternis), schafft es der Autor bereits während der ersten paar Seiten, die Atmosphäre des Romans greifbar zu machen. Ort d. Geschehens ist ein abgelegenes Schloss, im gotischen Stil gebaut, umgeben von Wald und das nächste Dorf ein paar Meilen entfernt, was regelrecht nach Mystik, Melancholie und Unheil schreit (und somit perfekt zu der dunkelen Jahreszeit passt).
Gleichzeitig wird man als Leser direkt addressiert ("urteilen Sie selbst, ob ich die Wahrheit sage"), wodurch man das Gefühl bekommt, als unsichtbarer Zeuge am Geschehen teilzunehmen und die Geschichte noch zugänglicher macht. Diese Art der Erzählungsform, passend zu der damaligen Zeit, aber in der heutigen Literatur fast gar nicht mehr vorkommend, erschien mir als willkommene Abwechslung und hat meine Neugier definitiv anregt. Zusätzlich integriert der Autor bereits ein erstes kleines Spannungsmoment, indem er ein Ereignis aus der Kindheit des Erzählers schildert, wodurch sich bereits grob erkennen lässt, worauf man sich im weiteren Verlauf des Romans einstellen kann.

Das blutrote, der Thematik entsprechende Cover, der Schreibstil und die allgemeine Grundstimmung sind sehr ansprechend und versprechen einen gelungenen Roman für alle Vampirliebhaber!