Ein düsterer Klassiker

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garabyy Avatar

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Die Kurzgeschichte „Carmilla“ von Jospeh Sheridan Le Fanu ist eine der ersten Vampirgeschichten, die man in der Literatur finden kann. Im Original erschien sie 1872 in der Sammlung „In a Glass Darkly“. Nun ist sie neu übersetzt und in einer herrlichen Hardcover-Ausgabe im Klett-Cotta Verlag neu erschienen.

Inhaltlich geht es in diesem kurzen Buch um einen Bericht einer jungen adligen Frau, die in der Steiermark lebt und Bekanntschaft mit der Vampirin Carmilla macht. Sie ist fast augenblicklich in ihren Bann gezogen und freut sich darüber, dass ihre neue Freundin bei ihnen im Schloss einzieht. In der Umgebung und auch im Schloss kommt es daraufhin zu eigentümlichen Krankheiten und Todesfällen.

1872 war die Handlung sicherlich spannend und überraschte den Leser. Für mich als heutige Leserin war der Ausgang der Handlung recht eindeutig und so fehlte die Mystik für mich. In Anbetracht der historischen Dimension dieses Werkes finde ich es jedoch bemerklich, dass zwei Frauen die Hauptcharaktere sind und diese sogar in Andeutungen eine lesbische Beziehung führen, ohne dass dies verurteilt wird.

Die Sprache des Werkes ist trotz des Alters sehr angenehm. Der Autor spielt viel mit mystischen Wetterzeichen, die die weitere Handlung andeuten und für eine düstere Stimmung sorgen.

Das Lesen dieses Buches war ein kurzweiliges Vergnügen, das sicherlich aber nicht lange einen bleibenden Eindruck hinterlassen wird.