Eine interessante, spannende Vampirgeschichte

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Die junge Laura lebt mit ihrem Vater in einem einsamen Schloss in einer beschaulichen ländlichen Gegend. Das Leben plätschert ereignislos vor sich hin bis ihr Vater die bildhübsche, geheimnisvolle Carmilla aufnimmt, damit diese sich von einem Kutschenunfall erholen kann. Laura ist begeistert eine gleichaltrige Freundin gefunden zu haben und die beiden Mädchen schließen sich immer enger aneinander. Doch dann wird die Gegend von einer geheimnisvollen Krankheit heimgesucht, der immer mehr junge Mädchen zum Opfer fallen. Ein unheimliches Gerücht macht die Runde, das niemand glauben möchte, doch dann erkrankt auch Laura.

Ein wunderbarer Klassiker, der zu Unrecht hinter dem Dracula-Hype verschwunden ist. Statt des verführerischen, dämonischen Fremden ist es hier eine bildhübsche junge Frau, deren erotische Reize sehr subtil mit der Gestalt des Vampirs verschmelzen. Äußerst interessant finde ich das schon hier junge Mädchen zu Opfern werden statt dass sich der weibliche Vampir auf Männer konzentrieren würde.

Die Geschichte baut sich wunderbar auf. Von der beschaulich-ländlichen Idylle zum unheimlichen isolierten Spuk-Ort. Dabei wirkt die Geschichte erstaunlich frisch und originell – fernab von sämtlichen Klischees, die heute mit Vampirliteratur verbunden sind.

Der Schluss hat mich allerdings enttäuscht. Es ging dann plötzlich sehr schnell und wurde nur als rückblickende Zusammenfassung präsentiert, was der bis dahin schön schauerlichen Szenerie die Dramatik nahm und die aufgebaute Spannung verpuffen ließ.