Mother of the Lesbian Vampire
Wait, what?! „Dracula“ ist gar nicht das Urgestein der Vampir-Erzählungen? So oder so ähnlich habe ich wohl reagiert (bitte lasst mich nicht die Einzige sein!), als ich zum ersten Mal von „Carmilla“ hörte – einer in 1872 erschienenen queeren Novelle des irischen Autors Sheridan Le Fanu, die somit nicht nur ganze 26 Jahre vor „Dracula“ veröffentlicht wurde, sondern Bram Stoker offensichtlich auch zu dessen Vampirroman inspirierte.
Wir folgen den Aufzeichnungen einer jungen Frau, Laura, die mit ihrem verwitweten Vater auf einem Schloss in der Steiermark lebt. Schon seit ihrer frühen Kindheit plagen Laura Albträume, Einsamkeit und der sehnliche Wunsch nach einer Gefährtin. Einen Kutschenunfall später steht die ebenfalls junge Carmilla auf der Matte, verbringt zunächst angedachte drei Monate in der Obhut der Familie und wird zu Lauras Freundin. Doch damit kehren auch Lauras Albträume zurück – sie ist dauerhaft geschwächt und weist Bissspuren auf…
„Carmilla“ brilliert zwar nicht mit einem starken Plot (das tut „Dracula“ aber m.M.n. auch nicht); seine Stärke schöpft der Text aus Lauras Perspektive und Zustand – einer fiebrigen Welt aus Gothic-Horror-Setting, widerstreitigen Gefühlen und 6ueller Spannung zwischen geheimnistragenden Figuren. Und das mit einer der wohl ersten lesbischen Vampirinnen in der Literatur! <3
Eike Schönfelds Übersetzung tut ihr Übriges, indem sie das Alter des Texts bewahrt und blühen lässt, ohne dabei verstaubt zu wirken.
Wir folgen den Aufzeichnungen einer jungen Frau, Laura, die mit ihrem verwitweten Vater auf einem Schloss in der Steiermark lebt. Schon seit ihrer frühen Kindheit plagen Laura Albträume, Einsamkeit und der sehnliche Wunsch nach einer Gefährtin. Einen Kutschenunfall später steht die ebenfalls junge Carmilla auf der Matte, verbringt zunächst angedachte drei Monate in der Obhut der Familie und wird zu Lauras Freundin. Doch damit kehren auch Lauras Albträume zurück – sie ist dauerhaft geschwächt und weist Bissspuren auf…
„Carmilla“ brilliert zwar nicht mit einem starken Plot (das tut „Dracula“ aber m.M.n. auch nicht); seine Stärke schöpft der Text aus Lauras Perspektive und Zustand – einer fiebrigen Welt aus Gothic-Horror-Setting, widerstreitigen Gefühlen und 6ueller Spannung zwischen geheimnistragenden Figuren. Und das mit einer der wohl ersten lesbischen Vampirinnen in der Literatur! <3
Eike Schönfelds Übersetzung tut ihr Übriges, indem sie das Alter des Texts bewahrt und blühen lässt, ohne dabei verstaubt zu wirken.