Sapphic Vampir Roman

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mellbell Avatar

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Wenn es um Vampir-Geschichten geht, denken die meisten direkt an Dracula, doch dieser war gar nicht der erste seiner Art. Über 20 Jahre vor Erscheinen von Bram Stokers Klassiker erschien bereits Carmilla. Im Vorfeld hatte ich bereits schon viel gutes dazu gehört und habe mich sehr gefreut, dass dieser Roman endlich auch auf Deutsch übersetzt wurde. In Carmilla haben wir zwei weibliche Hauptprotagonistinnen, um die sich die Geschichte dreht. Erzählt wird diese von Laura, welche mit ihrem Vater in einem Schloss in der Steiermark lebt und die Geschehnisse aus einer Retroperspektive erzählt. Wer hier eine große Romanze erwartet, wird jedoch enttäuscht werden, da die zwei Figuren zwar eine sehr innige Bindung miteinander teilen, jedoch nie über Freundschaft hinaus gehen. Mir persönlich hat dieser Umstand nicht allzu viel ausgemacht, jedoch vermisste ich das Gefühl der Spannung. Die Erzählung ist sehr sachlich gehalten und generell wird auch sehr wenig auf das Thema Vampirismus eingegangen. Auch die altertümliche Sprache könnte den ein oder anderen abschrecken, da man es hier nun einmal mit einem Werk aus dem 19. Jahrhundert zu tun hat. Ich würde dieses Buch Lesern nahelegen, die gern alles über Vampire und die Folkloristik dahinter lesen wollen und nicht vor Klassikern zurück schrecken.