Realistisch bis in die Details, sprachlich präzise

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corsicana Avatar

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Der Beginn dieses Romans zeigt eine realistische und tendenziell deprimierende Situation: Zwei Schwester wohnen in einer wunderschönen Insellandschaft, in der viele Wohlhabende ihre Ferienhäuser haben - und sie haben so gar nichts davon. Außer Ihre Träume. Die haben sie schon viel zu lange und es besteht die Gefahr, dass Sie darüber alt werden. Alles ist aussichtslos: Die Mutter krank, das Geld knapp, die Jobs prekär und dazu die Auswirkungen der Pandemie. Dann taucht ein Bär auf und so ein wenig hört sich das Ganze nach einer "Schneeweißchen & Rosenrot" Geschichte an. Wenn ich nicht wüsste, dass das Buch von Julia Philipps ist, deren Roman "Das Verschwinden der Erde" vor Jahren einen sehr großen Eindruck auf mich gemacht hat, würde ich ehrlich gesagt nicht weiterlesen wollen. Aber so bin ich gespannt. Die Autorin schreibt zwar keine Wohlfühlromane - aber eindrucksvolle literarische Beschreibungen von Lebensbedingungen, die nicht immer leicht sind. Daher würde ich das Buch sehr gerne lesen.