Kein modernes Märchen

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Sam und Elena leben dort, wo andere Ferien machen: Auf San Juan, einer Insel vor der amerikanischen Westküste führen sie ein eher prekäres Dasein. Die eine der beiden Schwestern kellnert, die andere arbeitet im Bordbistro der Fähren, die die Insel mit dem Festland verbinden. Sam unterhält ein eher freudlos wirkendes Verhältnis mit einem Kollegen und hofft im Übrigen, die Insel nach dem Tod der unheilbar kranken Mutter verlassen zu können - dann jedoch taucht ein Grizzly auf und wird zur Gefahr für ihre Träume. Elena nämlich entwickelt eine seltsame Zuneigung zu dem unberechenbaren Tier. Die Parallelen zu „Schneeweißchen und Rosenrot“ drängen sich auf, leider trägt das allein die Story nicht über knapp 300 Seiten. Der Bär ist kein verlässlicher Antagonist, Elenas Verhalten erschien mir oft nicht nachvollziehbar und Sams Gedankengänge machten sie mir weder sympathisch noch empfand ich allzu viel Anteilnahme. Eine seltsam kühl erzählte Geschichte, die Längen hatte und mich emotional nicht packte.