Konnte mich nicht für sich einnehmen

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emma217 Avatar

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"Cascadia" von Julia Phillips erzählt die Geschichte der zwei Schwestern Sam und Elena, die gemeinsam mit ihrer schwerkranken Mutter in ärmlichen Verhältnissen leben. Die beiden träumen davon, endlich von ihrem Geburtsort wegzukommen. Doch als eines Tages ein Bär in der Gegend auftaucht, droht dies ihre Pläne zu vereiteln.

“Cascadia” ist ein sehr ruhiges Buch, das das Leben der beiden Schwestern aus der Sicht der jüngeren Sam genau beleuchtet. Die Sorge um ihre Mutter, die ständigen Geldprobleme, ihre Isolation und die scheinbare Ausweglosigkeit ihrer Situation, das alles lastet wie eine schwere Wolke über ihnen und wird von der Autorin sehr einfühlsam geschildert. Es gelingt Julia Phillips zudem eindrücklich, diese Atmosphäre über den gesamten Roman hinweg aufrechtzuerhalten. Und dennoch ist der Funke bei mir einfach nicht übergesprungen. Ich behielt bis zum Ende eine große Distanz zu den Figuren. Allen voran Elenas Beweggründe erschlossen sich mir nicht, da die Geschichte ja komplett aus Sams Sicht erzählt wird. Dass die Handlung in weiten Teilen stagniert, trug seinen Teil dazu bei, mich das Interesse verlieren zu lassen. Auch entwickelte sich die Geschichte mit dem Bären so ganz anders als erwartet und das auf eine Weise, die mir persönlich gar nicht zusagte.

Das Verhalten des Bären und seine Beziehung zu den beiden Schwestern lässt sich bestimmt ganz wunderbar in Lesekreisen analysieren und weist vermutlich diverse Metaebenen in Bezug auf die Gesellschaft etc. auf. Nur, wie gesagt, konnte der Roman mich persönlich einfach nicht für sich einnehmen.