Zwei fast 30jährige Schwestern leben mit ihrer kranken Mutter auf einer kleinen Insel im Nordwesten der USA. Die Jobs der beiden - reiche Leute bedienen - werfen nicht genug ab, um die Behandlungskosten für die Mutter zu bezahlen. "Träume nicht dein Leben, lebe deinen Traum?" Wie denn, in einem Land, das sich nicht um seine Bürger kümmert! Während die knapp ältere Elena ihr prekäres Dasein annimmt und auch kleine Freuden zu schätzen weiß, hält Sam an den Träumen fest, die sich die beiden als Teenager ausgemalt haben. Verantwortung schiebt sie an Elena ab, auch um die Mutter kümmert sie sich nur wenig. Ihren Arbeitskollegen Ben, der nicht nur an ihrem Körper interessiert ist, lässt sie in sich rein, aber nicht an sich ran.
Als ein Grizzly auf der Insel und sogar im Vorgarten der Frauen auftaucht, fühlt sich ausgerechnet die bodenständige Elena unwiderstehlich zu dem Tier hingezogen. Das ist in mehrfacher Hinsicht gefährlich...
So wie der Bär als Mischwesen aus bedrohlichem Raubtier und romantisch-erotischer Projektion auftritt, ist Cascadia ein hybrides Buch. Es vereinigt Elemente von Märchen, Sozialdrama, Charakterstudie und Krimi. Julia Phillips erzählt die Geschichte aus der Perspektive von Sam - mutig, diese unreife und wenig sympathische Antiheldin zur Hauptfigur zu machen. Flockige Feel-good-Strandlektüre geht anders! Mit der positiven und vielschichtigeren Elena könnten sich wohl die meisten Leser:innen leichter identifizieren. So wie die Autorin ihren Roman enden lässt, ist es aber eine stimmige Entscheidung.
Die Rezension konnte ich nicht gleich nach dem Lesen schreiben, musste Cascadia ein paar Tage sickern lassen. Das lässt erwarten, dass ich mich lange an die Geschichte und die Charaktere erinnern werde, was für das Buch spricht. Empfehlung? Für Bärenliebhaber wie mich absolut ja, wer den pelzigen Gesellen weniger zugeneigt ist, könnte den Roman etwas sperrig finden. Außergewöhnlich ist er auf jeden Fall, den Namen Julia Phillips darf man sich merken. *** plus Bärenbonus = ****!
Als ein Grizzly auf der Insel und sogar im Vorgarten der Frauen auftaucht, fühlt sich ausgerechnet die bodenständige Elena unwiderstehlich zu dem Tier hingezogen. Das ist in mehrfacher Hinsicht gefährlich...
So wie der Bär als Mischwesen aus bedrohlichem Raubtier und romantisch-erotischer Projektion auftritt, ist Cascadia ein hybrides Buch. Es vereinigt Elemente von Märchen, Sozialdrama, Charakterstudie und Krimi. Julia Phillips erzählt die Geschichte aus der Perspektive von Sam - mutig, diese unreife und wenig sympathische Antiheldin zur Hauptfigur zu machen. Flockige Feel-good-Strandlektüre geht anders! Mit der positiven und vielschichtigeren Elena könnten sich wohl die meisten Leser:innen leichter identifizieren. So wie die Autorin ihren Roman enden lässt, ist es aber eine stimmige Entscheidung.
Die Rezension konnte ich nicht gleich nach dem Lesen schreiben, musste Cascadia ein paar Tage sickern lassen. Das lässt erwarten, dass ich mich lange an die Geschichte und die Charaktere erinnern werde, was für das Buch spricht. Empfehlung? Für Bärenliebhaber wie mich absolut ja, wer den pelzigen Gesellen weniger zugeneigt ist, könnte den Roman etwas sperrig finden. Außergewöhnlich ist er auf jeden Fall, den Namen Julia Phillips darf man sich merken. *** plus Bärenbonus = ****!