Schneeweißchen und Rosenrot im Pazifischen Nordwesten
Zwei Schwestern, Sam und Elena, leben mit ihrer kranken Mutter in prekären Verhältnissen auf einer kleinen Insel im Pazifischen Nordwesten. Erzählt wird aus Sams Perspektive. Ihr großer Traum ist es, nach dem Tod der Mutter das Haus zu verkaufen, mit Elena die Insel zu verlassen und in einer Stadt ein gutes Leben zu leben. Dann taucht ein Bär auf der Insel auf und alles ändert sich.
Eine spannende Ausgangslage; Cover, Titel, Klappentext und Location versprechen einen atmosphärischen Roman – eine wunderbare Kombination, die ich gerne lese. Im Original heißt der Roman schlicht „Bear“ und der nimmt eine relativ große Rolle ein. Recht bald wird klar, dass die Geschichte inspiriert ist durch „Schneeweißchen und Rosenrot“. Eigentlich auch interessant, ein modernes Märchen, aber die Umsetzung konnte mich überhaupt nicht abholen.
Kennt ihr die DDR-Verfilmung von Schneeweißchen und Rosenrot? Die, in der der Zwerg die Schwestern wunderbar kreativ beschimpft? Beim Lesen fühlte ich mich ein bisschen wie der Zwerg, denn die völlig irrationalen Handlungen von Sam und Elena sind nicht ohne.
Natürlich liegen heftige psychische Probleme zugrunde, natürlich sind da enorme Abhängigkeiten, natürlich ist Sam eine absolut unzuverlässige Erzählerin und natürlich könnte man (vor allem wenn man wie ich Literaturwissenschaften studiert hat) endlos interpretieren, was das alles eigentlich soll. Aber – und das ist mein größter Kritikpunkt – all das wird erzählerisch nicht transportiert. Vieles, sehr vieles wird angedeutet und gefühlt noch mehr wird offengelassen. Dabei hätte selbst die letztlich sehr makabre Geschichte (das Ende deutet sich zwar bald an, aber ist schon ein bisschen heftig), die die Autorin wohl erzählen wollte, funktionieren können.
Hinzu kommt, dass Philips auch sprachlich nicht überzeugen konnte; wie man aus der Location so wenig herausholen kann, erschließt sich mir nicht. Schade.
Eine spannende Ausgangslage; Cover, Titel, Klappentext und Location versprechen einen atmosphärischen Roman – eine wunderbare Kombination, die ich gerne lese. Im Original heißt der Roman schlicht „Bear“ und der nimmt eine relativ große Rolle ein. Recht bald wird klar, dass die Geschichte inspiriert ist durch „Schneeweißchen und Rosenrot“. Eigentlich auch interessant, ein modernes Märchen, aber die Umsetzung konnte mich überhaupt nicht abholen.
Kennt ihr die DDR-Verfilmung von Schneeweißchen und Rosenrot? Die, in der der Zwerg die Schwestern wunderbar kreativ beschimpft? Beim Lesen fühlte ich mich ein bisschen wie der Zwerg, denn die völlig irrationalen Handlungen von Sam und Elena sind nicht ohne.
Natürlich liegen heftige psychische Probleme zugrunde, natürlich sind da enorme Abhängigkeiten, natürlich ist Sam eine absolut unzuverlässige Erzählerin und natürlich könnte man (vor allem wenn man wie ich Literaturwissenschaften studiert hat) endlos interpretieren, was das alles eigentlich soll. Aber – und das ist mein größter Kritikpunkt – all das wird erzählerisch nicht transportiert. Vieles, sehr vieles wird angedeutet und gefühlt noch mehr wird offengelassen. Dabei hätte selbst die letztlich sehr makabre Geschichte (das Ende deutet sich zwar bald an, aber ist schon ein bisschen heftig), die die Autorin wohl erzählen wollte, funktionieren können.
Hinzu kommt, dass Philips auch sprachlich nicht überzeugen konnte; wie man aus der Location so wenig herausholen kann, erschließt sich mir nicht. Schade.