Ungewöhnliche Geschichte

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cara_lea Avatar

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Die sanften Farben des Buchcovers passen gut zur ruhigen Erzählweise der Geschichte. Doch dahinter verbirgt sich mehr, als man auf den ersten Blick vermuten würde.

Die Schwestern Sam und Elena wohnen mit ihrer kranken Mutter in einem kleinen Haus auf einer Insel im Nordwesten der USA. Sie leben in ärmlichen Verhältnissen und müssen in schlecht bezahlten Jobs arbeiten, um die vielen Arztrechnungen ihrer Mutter und die Hypothek für das Haus bezahlen zu können.

Es ist ein hartes Leben und Sam träumt davon wegzugehen und ein besseres Leben zu führen. Sie liebt ihre große Schwester Elena, die sich immer um sie und die Familie gekümmert hat, und schaut bewundernd zu ihr auf. Die Schwestern sind sehr unterschiedliche Charaktere, was im Laufe des Buches immer deutlicher wird.

Die Geschichte wird lediglich aus einer Perspektive erzählt. Mir hätte es gut gefallen, auch Elenas Sichtweise kennenzulernen, da sie manchmal recht blass und unnahbar blieb. Aber vielleicht war es auch gerade das, was die Autorin mit dieser Entscheidung erreichen wollte.

Es ist mir schwergefallen für Sam Verständnis und Sympathie aufzubringen. Sie verhält sich impulsiv und irrational, während sie die meiste Zeit in ihrer eigenen Gedankenwelt verbringt und keine Verantwortung übernehmen will.

Ich wusste nicht, was ich von der Figur des Bären in der Geschichte erwartet hatte, aber die Autorin hat mich definitiv (vor allem mit dem Ende) überrascht. Die Begegnungen mit dem wilden Tier wirkten surreal und leicht verstörend. Bis zum Schluss hat mich das Buch etwas ratlos zurückgelassen. Es wird ruhig erzählt, doch die Geschehnisse entwickeln einen Sog, der mich mitgerissen und neugierig gemacht hat.

Insgesamt eine interessante, aber auch sonderbare Geschichte. Die Charaktere blieben unnahbar und wirkten oft unsympathisch. Die Beschreibungen des Alltags und der Umgebung haben mir gut gefallen. Die Entwicklungen mit dem Bären und das Ende haben mich ein wenig irritiert zurückgelassen. Irgendwie wurde ich bis zur letzten Seite das Gefühl nicht los, dass sich unter der Oberfläche mehr verbarg, zu dem ich aber leider keinen richtigen Zugang finden konnte.