Fast perfekt

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victorias_bibliophilie Avatar

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𝙳𝚊𝚛𝚞𝚖 𝚐𝚎𝚑𝚝’𝚜:
Hadrian Carter steht schon sein Leben lang vor der Kamera, denn genau das vermarkten seine Eltern in der Reality Show »Catching up with the Carters« . Doch nun wird ihm alles zu viel. Er merkt das er nur eine Rolle spielt, und überhaupt keine Ahnung hat wer er in wirklich ist. Er verlässt sang und klanglos seine Familie und somit auch die Show und startet einen Roadtrip, auf dem er alles tut um ja nicht erkannt zu werden. Blöd nur das Alice Gold, eine aufstrebende Journalistin, eine Jagd auf Hadrian Carter auf Twitter angekündigt hat. Schwierig sich zu verstecken, wenn ganz Amerika nach einem Ausschau hält. Das Katz und Maus Spiel beginnt.

𝙼𝚎𝚒𝚗𝚎 𝙼𝚎𝚒𝚗𝚞𝚗𝚐:
Der zweite Band der Reihe hat mir wieder gut gefallen. Wer den ersten Band gelesen hat, kennt ja schon die Hintergründe der Familie Carter. Wie schon seine Schwester Aphrodite, hat es Hadrian oder besser gesagt Adrian (so möchte er genannt werden) satt eine Rolle in seinem eigenen Leben zu spielen. Die Familienmitglieder benehmen sich nicht wie solche, sondern eher wie Statisten. Vor der Kamera wird alles perfekt und so gewinnbringend wie möglich präsentiert, doch wenn die Kamera aus ist bleibt nur noch leere übrig. Adrian muss jemanden spielen der er in Wirklichkeit gar nicht ist, und das nur um der Familie Geld einzubringen. Das sind schon sehr widersprüchliche Lebensbedingungen, denn einerseits kann er alles besitzen was man mit Geld kaufen kann, aber andererseits fehlt seinem Leben jeglicher Wert. Alice hingegen ist das komplette Gegenteil. Sie kommt aus sehr armen Familienverhältnissen, ist unter anderem in einer Wohnwagensiedlung aufgewachsen. Ihre Mutter hat sie früh verloren, und ihr Vater & Bruder sind keine besonders warmherzigen Menschen. Alice hat sich wortwörtlich aus dem Elend ausgebuddelt, hat es geschafft zu studieren und möchte ihren Traum verwirklichen Journalistin zu werden.

Beide Protagonisten waren mir auf Anhieb sympathisch. Ich hatte das Gefühl das die Charaktere besser beleuchtet wurden, sie haben auf mich sehr authentisch gewirkt. Im Vergleich zu Band 1 habe ich hier eine Entwicklung der Autorin feststellen können. Der Schreibstil war wieder sehr gut, was einen angenehmen Lesefluss ermöglicht hat. Hatte auch das Gefühl das ein wenig mehr Humor enthalten war, was ich klasse fand. Den Verlauf der Geschichte mochte ich sehr gerne, der Roadtrip, die kleine Jagd, das aufeinandertreffen, die Entwicklung ihrer Beziehung zueinander, alles absolut spannend erzählt. Ich hatte wirklich viel Freude am lesen, nur eine Sache hat mir gefehlt weswegen ich keine 5 Sterne geben kann, und das waren neue Themen mit denen sich das Buch befasst. Die Schattenseiten eines Celebrity Stars, Selbsfindung & die Unterschiede die die Gesellschaft zwischen Männern & Frauen heute noch macht. Da ich Band 1 und Band 2 hintereinander gelesen habe, hatte ich natürlich den direkten Vergleich, und ja die Hintergründe der Geschwister aus denen die ganze Erzählung ja letztendlich entsteht sind die selben, weshalb es schwierig ist da komplett gegensätzliche Themen anzusprechen. Die Geschichten der beiden Bücher waren natürlich nicht zu vergleichen, aber die Themen die das Buch anspricht waren zu 98% identisch. Ist an sich natürlich nichts allzu gravierendes aber dadurch hat mir einfach der Wow Effekt gefehlt, da ich beim lesen oft an Band 1 gedacht habe und mir da direkt die Szene eingefallen ist in der ein gewisses Thema angesprochen wurde. Man kann natürlich sagen das das Meckern auf hohem Niveau ist, und wenn ich Band 1 nicht gelesen hätte wäre mir das gar nicht erst aufgefallen.

𝙵𝚊𝚣𝚒𝚝:
Eine schöner NA Roman mit sympathischem Protagonisten, und durch die ganze Celebrity Geschichte auch mal eine neue Thematik aufgreift die man nicht so oft liest. Sieht nicht nur hübsch im Regal aus, sondern macht auch noch sehr viel Spaß beim lesen.

𝟺/𝟻 ⭐️