Scheinwelt

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meldsebjon Avatar

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Eine ganze Familie ist Inhalt einer Reality-Soap und das schon seit Jahren. Mutter Evelyn hat alles fest im Griff, sorgt dafür, dass alle Familienmitglieder die Rollen spielen, die sie ihnen zugedacht hat und die das Publikum von ihnen erwartet. Schon alleine die Namen der vielen Kinder machen eine Künstlichkeit deutlich, die man in "normalen" Familien so sicher nicht finden kann, hat man sich doch reichlich bei der griechischen Mythologie bedient. Das Publikum erwartet Sensationen, je delikater umso besser. Athena hat noch relatives Glück mit ihrem Namen gehabt und bisher auch nichts besonders sensationelles zu bieten. Zum Leidwesen der Mutter wurde sie allerdings zum langweiligsten Familienmitglied gewählt und daran soll sich etwas ändern. Zu Beginn des Buches hat sie ihren Koffer bereits gepackt und will Familie und Serie ebenso verlassen wie bereits zwei Geschwister vor ihr. Dann hält sie aber etwas zurück, dessen sie sich selbst nicht ganz bewusst ist. Ist es die Verantwortung gegenüber der Familie, der Wunsch, das glamouröse Leben fortzuführen oder ist es etwa doch der neue Regieassistent, den sie eigentlich so gar nicht leiden kann?
Dieses Buch scheint Teil einer Serie zu sein. Man merkt zwar, dass es schon andere Geschichten gegeben hat, was aber dem Lesevergnügen keinen Abbruch tut. Für "normale" Menschen alles sehr ungewöhnlich, aber nicht so unrealistisch, schließlich gibt es ja reichlich Beispiele für derartige "Promis". Man leidet ein bisschen mit Athena, denn eine liebevolle Familie ist sicher etwas anderes. Für mich ungewöhnlich, aber durchaus lesenswert!