Der Tote im Kartoffelacker

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Der Kriminalroman **Celeste bedeutet himmelblau** von Brigitte Pons beginnt mit einer namenlosen Frau, die – obwohl sie sich offensichtlich davor fürchtet – es nicht unterlassen kann, regelmäßig den Dachboden aufzusuchen, wo sie sich fühlt, als wäre sie „das einzige lebende Wesen“. An einem Samstagmittag wird Frank Liebknecht von seiner Kollegin zu einem Leichenfund gerufen. Da er sich gerade nicht im Dienst befunden hat, ist seine Aufmachung mehr als leger, was ihm seine Kollegin auch deutlich zu verstehen gibt. Doch hinter seinem Lockenkopf befindet sich ein heller Geist, sodass es nicht lange dauert, bis Frank eine Vermutung hat, wer der Tote sein könnte. Gemeinsam mit seiner Kollegin macht er sich auf, seine Theorie zu überprüfen. Brigitte Pons wirft den Leser von Anfang an direkt hinein in die Geschichte, als sie – abgesehen vom Prolog – gleich mit dem Leichenfund aufwartet. Die Protagonisten lernt der Leser nur zögerlich kennen, doch es wird schon deutlich, dass sich Frank Liebknecht mit seinen Kollegen nicht besonders gut versteht und auch nicht unbedingt Rücksicht auf die Befindlichkeiten der Dorfbewohner nimmt. Zumindest macht er keine Anstalten, seriöser zu wirken und so das Vertrauen der Dorfbewohner zu erlangen. Aber mir gefallen Protagonisten, die so gegen den Strom schwimmen und sich nicht unbedingt um die Meinung anderer kümmert. Dafür besticht er durch eine gute Kombinationsgabe. Wer die Frau im Prolog ist und ob und was sie mit dem Tod des Mannes zu tun hat, kann ich an dieser Stelle nur spekulieren, um mehr über sie zu erfahren, muss ich wohl das ganze Buch lesen. Interessant wäre auch die Frage, was der aufgespießte Schmetterling vom Buchcover, der gleich mein Interesse geweckt hat, mit der ganzen Geschichte zu tun hat.