Starker Anfang

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rebekka Avatar

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Regionalkrimis haben derzeit Hochkonjunktur: es ermitteln urige Bayern, taffe Wahl-Ostfriesinnen, Sauerländer, Frankfurter und seit langem schon ein Journalist in der Eifel. Jetzt also ist der Odenwald dran - und das gar nicht mal schlecht. Brigitte Pons steigt gleich mitten in einen Mordfall ein: Auf einem Feld liegt ein Toter, bei dem es sich offenbar um einen mürrischen, einzelgängerischen Bauern handelt. Zwei "Dorfpolizisten" (gibt's heutzusage so etwas eigentlich noch?) sind als erste Ordnungshüter an Ort und Stelle: Die ältere Brunhilde Schreiner, die demnächst in Ruhestand gehen wird, und der junge "Beamte des besonderen Bezirksdienstes in der Anlernphase", Frank Liebknecht. Der Mann mit dem Lockenkopf und der Vorliebe fürs Gitarrenspiel ist noch nicht lange in dieser ländlichen Polizeistation - und wahrscheinlich auch nicht ganz freiwillig. So jedenfalls läßt sich seine Abneigung gegen die zwei aus Darmstadt hinzugezogenen Kripoleute erklären, von denen einer mit ihm auf der Polizeischule war.

Die Leseprobe liest sich sehr gut und macht neugierig auf mehr. Der Klappentext jedenfalls, der von "einem Mahlstrom aus Verrat, Mord und fanatischer Verblendung" spricht, läßt Einiges erwarten. Da das Buch bei einem großen Versandhändler mit dem Zusatz "Frank Liebknecht ermittelt" erscheint, plant Brigitte Pons möglicherweise eine ganze Serie mit dem jungen "Beamten in der Anlernphase". Könnte spannend werden zu erleben, wie er sich schlägt und - hoffentlicht - den arroganten Kollegen aus der Großstadt zeigt, wo der Hammer hängt.