Celeste bedeutet himmelblau

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
schlumeline Avatar

Von

Auf einem Feld in Vielbrunn im Odenwald wird der Bauer Theodor Brettschneider tot aufgefunden. Die örtliche Polizei und damit der junge Polizist Frank Liebknecht und seine kurz vor der Rente stehende Kollegin Brunhilde Schreiner sichten zunächst die Leiche und befragen das Ehepaar, welches zuerst vor Ort war. Schnell deutet alles darauf hin, dass es sich zumindest um einen Unfall handelt und so werden die Kollegen der Kriminalinspektion Odenwald zur Hilfe geholt. Darüber ist Frank Liebknecht, der neu in dieser ländlichen Gegend weilt, gar nicht sehr glücklich, denn er kennt einige dieser Kollegen und versteht sich nicht unbedingt gut mit ihnen. So ist es nicht verwunderlich, dass Frank Liebknecht damit beginnt eigene Ermittlungen anzustellen. Sein Engagement in dieser Richtung steigert sich noch als er auf ungewöhnliche Spuren und Hinweise stößt und die Kollegen aus der Stadt in eine ganz andere Richtung denken und ermitteln. Für Frank steht fest, dass der Brettschneiderhof ein Geheimnis birgt. Die Familie hat dort stets sehr einsam gelebt. Die Eltern des toten Bauers sind schon länger verstorben, seine Ehefrau angeblich fort und dennoch erwecken einige Räume des Hofes den Eindruck als habe es dort eine Frau im Haus gegeben. Frank Liebknecht folgt dieser Spur und macht dabei Bekanntschaft mit einer ungewöhnlichen religiösen Gemeinschaft.

Brigitte Pons hat mit Frank Liebknecht einen eigenwilligen Ermittler geschaffen, der sich nicht unbedingt immer an sämtliche Vorschriften hält. Er hat ein gutes Gespür für Verbrechen und Verbrecher, ist aber oft genug nicht gerade vorsichtig bei seinen Handlungen. Er begibt sich gerne, vielleicht auch oft unbedacht, in Gefahr und plaudert auch ein wenig zu viel und zu oft über Dinge, die vielleicht nicht für jeden gedacht sind. Das ist sicher in diesem Job nicht gerne gesehen und auch falsch, für die Geschichte hier ist es aber absolut passend.

Die Autorin hat zudem ein sehr ernstes Thema mit geschichtlichem Hintergrund ausgewählt, welches den Leser sicherlich auch nach dem Lesegenuss noch beschäftigen wird.
Insgesamt ist „Celeste bedeutet himmelblau“ ein wirklich spannender Kriminalroman, in dessen Verlauf unglaubliche und doch sehr realistische Straftaten aufgedeckt werden.

Das Cover ist durch die Farbgebung sehr auffällig. Der blaue Schmetterling (Himmelsfalter) sticht sofort ins Auge und der Titel passt einfach perfekt zur Geschichte, auch wenn sich das erst ganz zum Ende so richtig herausstellt.

Frank Liebknecht darf gerne weiter so unkonventionell ermitteln wie hier. Ich jedenfalls bin gespannt auf seinen 2. Fall, der im März 2015 erscheinen soll.