Solider Kriminalroman

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cabotcove Avatar

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„Celeste bedeutet himmelblau“ hat meine Erwartungen erfüllt.

Es gibt derzeit viele sogenannte „Kriminalromane“ auf dem Markt und fast alle gleichen sich irgendwie in Story, Ermittler oder Nebenschauplätzen/-figuren... Von daher erwarte ich von einem Kriminalroman mittlerweile – abgesehen von einigen Autoren, die mich immer wieder aufs Neue überzeugen – auch gar keine Wunder/Neuerfindung des Rades, sondern nur noch gute Unterhaltung und bestenfalls eine wendungsreiche Geschichte. Und das erfüllt „Celeste bedeutet himmelblau“ wirklich ganz gut, wie ich finde.

Brigitte Pons schreibt nicht übermäßig spannend, aber immerhin so spannend, dass ich gerne am Ball geblieben bin und das heißt doch was. Natürlich kommt ein Kriminalroman auch nicht mit so nervenzerfetzender Spannung daher wie ein Thriller und ich schätze auch mal die „leiseren Töne“ zwischendurch, aber spannend muss es dennoch sein und nicht zu vorhersehbar.

Frank Liebknecht ist Kommissar und wurde aus Darmstadt in den beschaulichen Odenwald versetzt. Seine Vorgesetzte Brunhilde teilt ihm mit, dass seine langen Locken sich für einen Dorfpolizisten eigentlich nicht gehören, doch das ist ihm relativ egal. Er ist überhaupt eher ein Rebell als der typische Dorfpolizist und mag sich nicht recht anpassen, das hat mich gut gefallen.

Als eine Leiche gefunden wird, ist Bauer Brettschneider kein schöner Anblick mehr: die Augen fehlen ihm und er hat ein großes Loch im Bauch. Doch nicht ganz so beschaulich und idyllisch im Odenwald...

Und im Dorf scheint so gut wie jeder etwas zu verbergen zu haben... Wird Frank den Fall lösen können oder werden ihm die Dorfbewohner immer wieder Steine in den Weg legen ?

Liebknecht hat Probleme mit zwei anderen Beamten, die er von früher kennt.
Die Autorin legt also auch Wert auf die Hintergrundgeschichte des Ermittlers, was ja nicht selten ist und ~ wenn es nicht übertrieben wird ~, auch geschichtsfördernd sein kann. Das war es hier in meinen Augen, es passte gut rein und war nicht zuviel des Guten.

Alles in allem eine solide Leistung der Autorin.