Romantisch liebevoll koreanisch

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heike lohr Avatar

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Eine Liebesgeschichte zwischen Kontinenten, Ländern und Kulturen sowie die Emanzipation einer jungen amerikanisch-koreanischen Frau, die mich sehr berührt hat.
Anfangs erzählt nur June von ihrem arbeitsreichen Leben und ihrer aufopfernden Mutter, die das Pflegeheim für ihren Vater bezahlt und auch ein schönes Heim für ihre Tochter.
Die eigene Ehe ist durch die kontinentale Trennung zwischen Amerika und Asien, New York und Seoul geprägt. Familie und Arbeit trennen die Ehepartner, die sich telefonisch über das Internet austauschen. Hin und wieder gelingt es in Kurzurlauben sich abwechselnd zu besuchen.
Kurz vor Junes Geburtstag wird es spannend. Sie muss einmal wieder für ihre Freundin Cassie in der Buchhandlung einspringen; d.h. eine Doppelschicht machen und kann erst dann ihre Cousine vom Flughafen abholen. Genau in diesen Chats kommt der Charakter der Protagonistin gut heraus: Sie kann nicht nein sagen. Sie hat nicht viel Geld und schenkt der kleinen Schwester ihrer Freundin ein teures, aber durchdachtes Geschenk. Sie geht nach der Doppelschicht mit ihrer Cousine zu dem Grillfest in Cassies Elternhaus.
Als June nach Seoul abfliegt und dort für längere Zeit wegen eines Praktikums bei einer Musikproduktionsfirma bleiben kann, erlebt sie die Abwesenheit ihrer Freundin, weil diese den Kontakt wegen Simon abgebrochen hat, mit dem sich June einmal getroffen hat. Dabei will sie noch keine Beziehung mit ihm, weil sie bemerkt hat, dass Cassie in ihn verliebt ist.
So nett und pflichtbewusst, wie June ist, findet sie rasch Freunde und kann sich auch mit ihrer anderen Cousine austauschen. Am Wichtigsten ist das Wiedersehen mit ihrem Vater.
Über eine Datingplattform lernt sie virtuell einen geheimnisvollen Mann lernen. Bei der Arbeit trifft sie auf ihre Lieblingsmusikgruppe bzw. auf einzelne Mitglieder. Musik ist nun einmal ihr eben, vor allem der K-Pop, den sie dauernd hört.
Es wird immer spannender und ereignisreicher und endet in einem besinnlichen Happy End mit Hoffnung auf eine glückliche Zukunft.
Dieser explorative Erzählstil, der die beiden Hauptprotagonisten abwechselnd die Ereignisse erzählen lässt, schafft es mich als Leserin vollkommen gefangen zu nehmen und mir Einblicke in die Kultur Südkoreas zu gewähren. Es ist ein Buch, das man nicht aus der Hand legen kann noch will. Es ist sowohl eine Romanze, ein Ausblick in die koreanische Musikszene als auch in gewisser Weise ein Entwicklungs- und Emanzipationsroman. Ich würde ihn heranwachsenden Teenager ebenso wie besorgten Eltern empfehlen. Humorvoll, spritzig, romantisch und nachdenklich spricht die Autorin mit diesem Werk unterschiedliche Gefühle und Bereiche an.