Kurzweilige Unterhaltung

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
rockabella281 Avatar

Von

"Chicago" ist nicht nur der Buchtitel, sondern auch zeitgleich der Schauplatz dieses Krimis / Dramas. David Mamet nimmt uns mit in die 1920er Jahre in Chicago, Schauplatz für diverse Verbrechen, AlCapone ist allegegenwärtig, die Rassentrennung ist deutlich spürbar. Wir gehen mit dem Lokalreporter Mike auf Ermittlung, nachdem seine Geliebte vor seinen Augen erschossen wurde. Er wird durch seine Trauer tief in die Untergründe von Chicago gezogen, die ihn mit Spiritousen, Prostituierten und ganz viel Zynismus mit einer Prise Selbstaufgabe locken. Einzig die Motivation, den Mörder seiner Geliebten ausfindig zu machen, hält ihn noch am Leben.
David Mamet zeigt hier ein düsteres, dreckiges Bild von Chicago zu einer Zeit auf, in der keiner von uns wirklich gelebt haben möchte. Es gelingt ihm, die Atmosphäre zu kreieren, die er für sein Werk benötigt - man hat ständig das Gefühl, man ist von Schiesspulver umgeben, alles ist dreckig und düster und eigentlich fehlt auch jede Hoffnung.
Meine Schwierigkeit lag in der langen Anlaufzeit, Mamet schreibt sehr träge in die Entwicklung der Charaktere hinein, wenn die Story sich aber erst einmal komplett entfaltet hat, will man nicht mehr aufhören.