Aneinandergereihte Einzelepisoden rund um Schule, Schule, Schule

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waldeule Avatar

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_„Witzige Anekdoten aus dem "deutschen" Schulalltag - einzeln lesenswert, doch reicht dies für ein Buch?“_ Mit dieser Frage habe ich meinen Leseeindruck beendet. Mittlerweile kann ich mir selbst eine Antwort darauf geben: Es reicht nur bedingt!

Ein ganzes Buch mit längeren und kürzeren Episoden aus der Welt der Lehrerin Frau Freitag, die sich allesamt um Schule, Schüler, Lehrerkollegen und Eltern drehen, war mir doch etwas zu eintönig. Aneinandergereiht zu 333 Seiten fehlt der roten Faden, der Spannung erzeugt und hält. Für mich war es stellenweise schwierig, die Leselust aufrechtzuerhalten, da sich einiges immer wieder wiederholt. Einzeln als Blog sind die Geschichten sicher lesenswert, komprimiert auf ein Buch zieht es sich. Seltsamerweise hatte ich gerade am Anfang und Ende des Buches meine Schwierigkeiten, in der Mitte konnte ich es sehr flüssig lesen. Spaß machte es vor allem immer dann, wenn Frau Freitag auch einmal positive Eigenschaften ihrer Schüler betonte und nicht immer nur ihre negativen Seiten aufzählte.

Die Einzelgeschichten sind manchmal witzig, manchmal auch zum Nachdenken, manchmal mit guten Gedanken versehen und manchmal einfach nur zum Haare ausraufen. Frau Freitag wurde mir im Laufe des Buches immer unsympathischer, manche Aussagen treffen zwar durchaus einen wahren Kern, doch in vielen Geschichten zeigt sie sich selbst im schlechten Licht. Am meisten überwiegt bei mir jedoch Mitleid, sofern sie nicht heillos übertrieben hat, tut sie mir ohne Privatleben und mit Freude am Quälen unerfahrener Lehramtsanwärter einfach nur leid.

Der Text ist sehr locker geschrieben, er lässt sich leicht und flüssig lesen. Allerdings färbt die Jugendsprache ihrer Schüler bereits auf Frau Freitag ab, was sich auch im Buch bemerkbar macht.

Fazit: Manche interessante Ansätze, die aber über die Längen und Wiederholungen nicht hinwegtrösten können. Gerade noch ein "ganz okay".