"Chill mal, Frau Freitag" von Frau Freitag ist ein sehr lebensnahes Buch. Offen und mit viel Humor schildert die Autorin, die Lehrerin für Englisch und Kunst an einer Gesamtschule ist, ihren Alltag in einer deutschen Großstadtschule. Da werden die einzigen deutschen Schüler in ihrer Klasse als "Kartoffel" beschimpft, das Elterngespräch auf Türkisch durchgeführt und die Schüler schwänzen stundenlang den Unterricht. Doch dann gibt es auch wieder schöne Momente, beispielsweise Lob der Schüler oder Ausflüge mit der Klasse. Frau Freitag meistert alle Lebenslagen mit der zugehörigen Portion Humor und manchmal auch Ironie und lässt sich selten aus der Ruhe bringen. Unterstützt wird sie dabei von ihren beiden Lehrerfreundinnen, Frau Dienstag und Fräulein Krise. Dem Leser beschert das eine unterhaltsame Lektüre, in der es zwar auch ernste Kapitel gibt, die zum Großteil jedoch zum Schmunzeln oder sogar zum Lachen anregt. Frau Freitag versteht es dabei, dennoch den nötigen Respekt vor ihren Schülern aufzubringen und auch Verständnis für deren Situation zu wecken. Man merkt, dass sie mit Herz und Seele Lehrerin ist, auch wenn es manchmal Schülerantworten gibt, die sogar sie in den Wahnsinn treiben: "Hitler hat die Mauer erbaut", "München ist ein Bundesland". Wer sich etwas für die Thematik interessiert, wird viel Freude dabei haben, Frau Freitag mit dem Buch durch ein ganzes Schuljahr zu begleiten. Das in Episoden aufgeteilte Werk sollte zur absoluten Pflichtlektüre für Deutschlands angehene Junglehrer werden - 5 Sterne!