Gechillt und gelacht

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Wenn man Freude an Sarkasmus, Ironie und abstrus-witzigen Gedankenspielchen hat, kann man mit Frau Freitags Alltagsgeschichten aus einer großstädtischen Gesamtschule sehr vergüngliche Stunden verbringen und mitunter brüllend vor Lachen unter dem Sofa liegen (Hässlichkeit! Opferarzt! :-))

Das Buch ist: irgendsowein Zwischending aus realem Lehrerwahnsinn im sozialen Untergrund in Form von Dialogen und glossenhaften Anekdoten, die sich - höchstwahrscheinlich - so oder zumindest glaubhaft ähnlich zugetragen haben. Das alles mündet immer wieder in den persönlichen Phantastereien und Bekenntnissen von Frau Freitag, die mitunter etwas abwegig, häufig aber wohltuend offenherzig sind.

Das Buch liefert hingegen keine: Anleitungen zur Bewältigung von Schwierigkeiten im pädagogischen Bereich. Frau Freitag zeigt vielmehr, wie es ist, wenn Pädagogik auf ihre unumstößlichen Grenzen trifft. Was tun, wenn kein Konzept der Welt fruchtet? Mit Gelassenheit, Toleranz, Herz, Humor und einem gesunden Anteil Resignation bezüglich des deutschen Bildungssystems wurschtelt sich Frau Freitag so durch.

Fazit: Ein etwas unzusammenhängendes, diffuses aber trotzdem sehr lesenwertes Sammelsurium zynischer Anekdoten, die es wundersamerweise schaffen, Sympathie zu wecken für eine Horde bildungs-, erziehungs- und integrationsresistenter Halbwüchsiger.