"Weil ich keine Schüler unterrichten kann, die was lernen wollen

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clara_fall Avatar

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Das ist Frau Freitags Begründung, weshalb sie sich das alles antut, weshalb sie an keinem Gymnasium unterrichten möchte. Spätestens an dieser Stelle habe ich einsehen müssen, dass ich von diesem Buch nicht allzu viel erwarten darf, hatte ich doch noch auf dieser Seite (124) die Hoffnung, dass sich inhaltlich noch etwas ändert und die Autorin nicht immer und immer wieder auf denselben Schilderungen "herumkaut". Das war schon bei der LP meine Befürchtung und hat sich beim Lesen des Buches leider bestätigt: Die Eintönigkeit hat mich nach der Hälfte des Buches leider ![](http://www.vorablesen.de/modules/fckeditor/fckeditor/editor/images/smiley/msn/sad_smile.gif)abbrechen lassen (was ich äußerst selten mache, eigentlich ziehe ich derartige Bücher bis zum bitteren Ende durch!), ich konnte einfach nicht mehr. Anfangs konnte ich noch lachen, doch allmählich entwickelt sich alles zum abgestandenen Witz, ganz nach dem Motto ".....und täglich grüßt das Murmeltier". Ich lerne Frau Freitag hier als multiple Persönlichkeit kennen - einerseits schließt sie all ihre Schüler mütterlich ins Herz, andererseits beschreibt sie sie sehr menschenunwürdig und voller Zorn. und ich konnte manchmal gar nicht glauben, was ich da lese. Gemäß ihrem eigenen Wortlaut möchte sie ihre Schüler dort abholen, wo sie sind, aber leider machen sie dann keine gemeinsamen Schritte nach vorn. Frau Freitag ist mit dem zufrieden, was sie jeden Tag erlebt: Stillstand, gespickt mit Nettigkeit! Das begründet dann wohl auch obige Begründung, an gar keiner niveauvolleren Schule unterrichten zu wollen. Frau Freitag wäre glatt überfordert. Solche Lehrer können niemals Deutschlands Bildung retten, wohl eher nur für angenehme Unterhaltung sorgen, damit die Schulzeit so widerstandslos wie möglich für jeden Schüler vorübergeht. Diese Handhabung macht Frau Freitag für mich sehr suspekt, Achtung kann ich keine empfinden und ich hoffe, nicht jeder Lehrer kommt nun durch dieses Buch in die gleiche Schublade. Beim Lesen habe ich auch immer wieder überlegt, wem man mit diesem Buch eine kurzweilige Freude machen könnte: Lehrer? Die haben entweder selbst jeden Tag die gleichen Erlebnisse und müssen nicht noch darüber lesen oder sie lächeln nur mitleidig über so viel Selbstzufriedenheit. Schülern? Sind vielleicht froh, auch (nicht) so eine Lehrerin zu haben. Alle anderen? Sehen dann das deutsche Bildungssystem als komplett verloren. Komme leider zu keinem zufriedenstellenden Ergebnis, hoffe aber, dass das Buch sein Publikum finden wird. Mit dem Cover kann ich mich weiterhin nicht anfreunden, es passt einfach nicht zum Thema.