Blues von Wien nach Berlin

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mycloudy Avatar

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Anna Silber entführt uns in ihrem Debutroman in das Leben von sechs junger Erwachsener,die unterschiedlicher nicht sein Können und doch verbindet alle ein tiefe Traurigkeit,weil ihnen das Leben oft übel mitspielt.

Das Buch hatte durch das ansprechende Cover sofort meine Aufmerksamkeit und auch der Klappentext hat mich sehr neugierig gemacht,konnte ich mir unter dem Titel „Chopinhof Blues“ zuerst nicht allzu viel vorstellen.

Die Autorin zeichnet von jedem Charakter ein sehr detailreiches und intimes Profil.Alle Dialoge wirken so real und alle Handlungen nachvollziehbar,dass ich beim Lesen das Gefühl hatte in jeder Sequenz live dabeizustehen.
Alle Protagonisten waren mir sympathisch und ich habe durch das ganze Buch hinweg mit ihnen gefühlt und gelitten.

Als gegen Ende des Romas klar wird,dass alle Protagonisten bei einer Geburtstagsfeier in Wien aufeinandertreffen,war ich sehr gespannt in welche Richtung das Zusammenführen aller Erzählstränge steuert.
Leider kommt das Ende dann doch sehr abrupt und lässt viele Fragen offen,was ich beim Lesen sehr bedauerlich fand,wurde mir doch letzenendes nur ein kleiner Teil des Lebens der Protagonisten vorgestellt und ich wurde wieder schnell aus deren Leben ausgeschlossen.
Aber ja,so ist es halt im „wahren“ Leben,in dem es meistens kein „Happy End“ gibt.

Fazit: Ein sehr gefühlvoller und intimer Roman,bei dem man ohne ein Happy End auskommen muss.