Fühlt sich nach Jahreshighlight an

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tänja_radi Avatar

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Diesen Roman mochte ich von Anfang an. Das lag zunächst an den drei Protagonist*innen, die ich direkt sympathisch fand. Es geht um drei sehr unterschiedliche Personen. Ádám, der mit seiner Frau von Ungarn nach Wien auswanderte, Katja, die ihr Leben nach einer Kindheit im Heim erfolgreich meistert und Esra, eine begabte Krisenjournalistin. Alle drei befinden sich zum gleichen Zeitpunkt an entscheidenden Punkten ihres Lebens.

Die Lebensläufe der Protagonist*innen sind an sich schon wahnsinnig spannend. Fesselnd ist auch, die jeweiligen Betrachtungen ihrer Leben. Es begeistert mich, mit wie viel Empathie die Autorin ihre Charaktere erzählt. Kapitelweise wechselnd erzählt sie die einzelnen und sich überkreuzenden Geschichten. Bei jedem Wechsel trauerte ich um die Unterbrechung und freute mich direkt auf die nächste Episode. Gleichzeitig zeichnet sie ein authentisches Bild vom Leben in den Mittdreißigern und dem Leben im allgemeinen. Ich habe schon lange kein Buch mehr gelesen, bei dem ich dachte, wie wahr! Und dabei ist es voll melancholischer Schönheit.

Ich konnte das Buch gar nicht zur Seite legen und hätte noch ewig weiter lesen können. Genau so muss ein herausragender Roman sein. Es fühlt sich schon jetzt ziemlich nach Jahreshighlight an. Mein Quartalshighlight war es in jedem Fall.