Lebensmuster

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dicketilla Avatar

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Ich muss gestehen, ich hatte zu Beginn der Geschichte meine Schwierigkeiten. Fand nicht den richtigen Zugang. Legte es zur Seite und las es später weiter. Und plötzlich konnte ich mich auf die Personen einlassen. Drei unterschiedliche Lebensgeschichten, denen man Schritt für Schritt folgt. Ihre Gefühle, Sehnsüchte aber auch Ängste erfährt.

Adam und Aniko, die von Ungarn nach Wien gezogen sind, sich nach Jahren voneinander entfernten. Adam einst Studenten lehrte, jetzt als Hilfsmaler tätig war. Esra, eine Krisenjournalistin, gerade aus San Pedro zurück, ihren Kopf nicht mehr freibekam. Die Geschwister Katja und Tilo, denen die Vernachlässigung der Mutter, der Heimaufenthalt noch nach Jahren belastete.

Erzählt wird deren Geschichte durch stets einer der handelnden Personen. Anna Silber hat eine besondere Art, die Unterschiedlichkeit der handelnden Personen ins rechte Licht zu rücken. Man kommt ihnen durchaus etwas nah, möchte mehr über sie erfahren. Für mich war Adam die Person, die mir mehr ans Herz gewachsen war, obwohl die Schicksale der anderen Personen unter die Haut gingen. Für mich hätte sich jedes Kapitel mit einem sich sichtbarem Ende schlüssiger angefühlt. Die Lösung der Autorin hat sich zum Schluss für mich etwas konstruiert angefühlt.

Es ist das Debüt der Autorin, in der man schon ein gewisses Potenzial erkennen kann. Vielleicht erzeugt ein nochmaliges Lesen einen ganz anderen Blick auf die Geschichte. Fließen doch stets unsere eigenen Empfindungen, Situationen in das Verstehen einer Geschichte hinein. Dennoch ein Leseerlebnis, auf das man sich einlassen sollte.