Vom Loslassen

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firieth Avatar

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Ich bin mir nicht sicher, wie die Autorin auf den Titel kam, ganz passend finde ich ihn nicht. Wenn ich das Buch im Buchladen gesehen hätte, hätte es definitiv nicht meine Aufmerksamkeit erregt oder mich dazu gebracht, mir den Klappentext auch nur durch zu lesen.
Das Cover passt zu dem Buch, ist allerdings ebenfalls nichts, was sofort meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen hätte.

Die im Klappentext erwähnte Geburtstagsfeier ist nur ein winziger Teil in dieser Geschichte und dennoch der Höhepunkt.
Es war sehr spannend immer wieder den Blickwinkel zwischen den einzelnen Figuren zu wechseln und sich zu fragen, was sie denn nun alle vereint, wann sie aufeinander treffen werden. Manche haben sich nur für den einen Augenblick getroffen und werden sich wahrscheinlich nie wieder sehen, andere haben sich bereits früher im Buch getroffen.
Es waren alles Geschichten, wie sie überall auf der Welt bestimmt täglich tatsächlich passieren. Das spannende lag nicht darin, dass irgendetwas außergewöhnliches passiert, sondern darin, zu sehen, wie unvorhersehbar das Schicksal doch ist, und wie klein die Welt. Dass eigentlich völlig unbekannte Menschen doch über mehrere Ecken miteinander verbunden sind, ohne voneinander zu wissen.
Ansonsten hatte ich das Gefühl, ging es in dem Buch viel darum zu lernen los zu lassen. Ein wichtiger Bestandteil des Erwachsenwerdens und etwas, das man immer wieder aufs Neue lernen muss. An manchen Stellen der Geschichte hat man sich vielleicht sogar selbst gesehen, in einer ähnlichen Situation. Neben dem Loslassen ging es auch um Frust und wie man meint zu sein beziehungsweise, wie man von anderen wahrgenommen werden möchte, Fassaden, die man aufbaut und die bröckeln können.
Bisschen schade fand ich das offene Ende, dass man sich selbst ausdenken muss, wie es nun weiter geht. Auf der anderen Seite, geht der tägliche Kampf des Alltags ja auch so weiter, man setzt einen Fuß vor den anderen und trifft Entscheidungen, manche größer, manche kleiner. Und man kann sich daher denken, wie es für alle weiter geht.

Die Hauptfiguren fand ich sehr lebendig und glaubwürdig, ich habe mit jedem einzelnen mitgefiebert und das Beste für alle erhofft. Der Schreibstil ist ebenfalls sehr lebendig und hat mir sehr gut gefallen.

Fazit: Ich habe das Buch innerhalb eines Tages gelesen, das zeigt, wie fesselnd ich es fand, obwohl es, wie oben bereits geschrieben, keine besondere Handlung im Allgemeinen hatte. Daher bin ich echt froh, dass ich die Chance bekommen habe, ein Rezensionsexemplar zu gewinnen und zu lesen. Das Buch hat mich mehr überrascht, als ich gehofft hatte und kann es definitiv weiter empfehlen.