Ein bewegendes Debüt über Liebe, Identität und Migration

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annikii Avatar

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Jiaming Tangs Roman Cinema Love hat mich tief berührt und nachhaltig beeindruckt. Das Cover ist schlicht, aber ausdrucksstark gestaltet und spiegelt die melancholische Atmosphäre des Buches wider. Die Farbgebung und das Motiv laden dazu ein, das Buch in die Hand zu nehmen und sich auf die Geschichte einzulassen.

Die Handlung erstreckt sich über mehrere Jahrzehnte und Kontinente, beginnend im post-sozialistischen China bis hin zum heutigen New York. Im Mittelpunkt stehen Old Second und Shun-Er, deren verbotene Liebe in den Vorführräumen eines Kinos in Fuzhou aufblüht. Als ihre Beziehung ans Licht kommt, werden sie und ihre Ehefrauen vor Entscheidungen gestellt, die ihr Leben für immer verändern. Tang verwebt meisterhaft die Themen Liebe, Verlust und Migration und zeigt die Herausforderungen auf, denen sich Menschen in einer sich wandelnden Gesellschaft stellen müssen.

Der Schreibstil ist poetisch und einfühlsam. Tang gelingt es, die Emotionen seiner Charaktere authentisch und greifbar zu machen, sodass man sich ihnen nahe fühlt. Die Dialoge sind lebendig und tragen dazu bei, die inneren Konflikte und Sehnsüchte der Figuren zu verdeutlichen.

Die Charaktere sind vielschichtig und glaubwürdig dargestellt. Besonders beeindruckt hat mich die Figur der Bao Mei, die als Ticketverkäuferin im Kino arbeitet und eine zentrale Rolle in der Geschichte einnimmt. Ihre Stärke und ihr Mitgefühl machen sie zu einer unvergesslichen Protagonistin.

Cinema Love ist für mich ein herausragendes Debüt, das wichtige gesellschaftliche Themen anspricht und zum Nachdenken anregt. Jiaming Tang beweist ein feines Gespür für zwischenmenschliche Beziehungen und kulturelle Spannungen. Ich freue mich darauf, weitere Werke von ihm zu lesen.

Insgesamt kann ich Cinema Love uneingeschränkt empfehlen. Es ist ein tiefgründiger Roman, der die Leser*innen auf eine emotionale Reise mitnimmt und noch lange nachhallt. Ein Muss für alle, die sich für Geschichten über Liebe, Identität und die Suche nach Zugehörigkeit interessieren.